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Der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Delegierte beim Synodalen Weg, Gregor Podschun, ist sich unsicher, ob alle Handlungs- und Grundsatztexte auf der letzten Synodalversammlung eine Zustimmung erhalten werden.
Podschun sagte in einem Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“, dass er sich insbesondere bei den Handlungstexten „Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt“ und „Segensfeiern für Paare, die sich lieben“ nicht sicher sei, dass diese Texte eine breite Mehrheit finden beziehungsweise überhaupt noch behandelt werden. Beide Texte gehören zum Forum IV „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“.
BDKJ-Chef gespannt auf Bischofs-Votum
Podschun schaut aber auch mit Spannung auf das Votum der Bischöfe. „Bischöfe machen sich ehrlicher, wenn sie Texte nicht beschließen, als wenn sie Texte beschließen, die sie dann nicht umsetzen. Es macht sichtbarer und deutlicher, wo die Kirche steht, wenn ein Text auch abgelehnt wird“, so Podschun.
Er rechne auch mit der Möglichkeit, dass Texte überhaupt nicht auf der fünften und letzten Synodalversammlung behandelt werden. Denn in der Versammlung, die von kommendem Donnerstag bis Samstag in Frankfurt stattfindet, sollen zehn Handlungstexte beschlossen werden, neun davon in zweiter Lesung. Einige Texte könnten in den neuen Synodalen Ausschuss überwiesen werden.
Wahl zum Synodalen Ausschuss steht an
In Frankfurt sollen außerdem 20 Delegierte für den Synodalen Ausschuss gewählt werden. Diese ergänzen die 27 Diözesanbischöfe und die 27 vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) entsandten Mitglieder. Über 60 Personen haben sich beworben, darunter 24 Menschen aus den Reihen der jungen Synodalen. „Ein Drittel der Katholiken ist unter 30“, so Podschun. Unter den bereits besetzten Plätzen mit Diözesanbischöfen und den Mitgliedern des ZdK seien 95 Prozent der Mitglieder über 40 Jahre. Podschun ist der Meinung, dass deutlich mehr junge Menschen im Synodalen Ausschuss mitwirken sollten.
Podschun zog bei „Kirche-und-Leben.de“ bereits ein vorläufiges Fazit des Synodalen Wegs. Darin macht er deutlich, dass der Synodale Weg an der Aufarbeitung der Risikofaktoren sexualisierter Gewalt aus der MHG-Studie gescheitert sei. Dies könne auch in der letzten Versammlungen nicht aufgeholt werden. Er schreibt aber auch, dass Veränderungswille erkennbar sei.