Bibel-Fans sprechen Kapitel aus den vier Evangelien

Radioformat produziert eine „Recklinghausen-Bibel“

Mit einigen hundert Interessierten möchte das Radioformat „KwieKirche“ ab Herbst 2020 eine „Recklinghausen-Bibel“ als Hörbuch produzieren. Bibel-Fans sprechen Kapitel aus den vier Evangelien.

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Die Bibel ist das älteste Buch der Welt. Mehr als zwei Milliarden Exemplare sind weltweit im Umlauf - in gedruckter Form oder digital zum Download. Auch Hörbücher gibt es jede Menge. „KwieKIRCHE“, das Bürgerfunk-Projekt aus Recklinghausen, möchte nun noch eines hinzufügen: Das Neue Testament, eingesprochen von Menschen aus dem Kreis Recklinghausen. Also sozusagen eine „Recklinghausen-Bibel“.
Jeder ab 14 Jahren kann mitmachen. Es geht um die vier Evangelien von Markus, Matthäus, Lukas und Johannes. Die Aufzeichnungen sollen im Herbst 2020 in Kirchen in Recklinghausen sein. Nach der Aufbereitung der aufgenommenen Texte wird das digitale Werk als Hörbuch im Internet und als Podcast veröffentlicht.
Auf jeden Leser und jede Leserin kommt jeweils ein Kapitel zu. Die Lesezeit wird zwischen zwei und fünf Minuten liegen. „Kirche-und-Leben.de“ sprach mit dem Organisator des Projekts, Oliver Kelch, über sein Vorhaben.

Herr Kelch, wie ist die Idee einer „Recklinghausen-Bibel“ als Hörbuch entstanden?

Beim Studium. Ich studiere seit gut zweieinhalb Jahren Theologie im Fernkurs und blättere da natürlich immer wieder in der Bibel. Und auch das Hörbuch der Deutschen Bibelgesellschaft, eingesprochen von Rufus Beck, gehört zu meinen häufigen Quellen. Zeitgleich sah ich die Maristen-Bibel aus Recklinghausen, die meine Kinder und ich als ehemalige Schüler mit eigenen Seiten mitgestaltet haben. Als Journalist bin ich freiberuflich für das Domradio in Köln tätig und arbeite an meinem eigenen Radioprojekt „KwieKIRCHE“ bei Radio Vest - und Zack. Das war dann die Schnittstelle. Nur wollte ich die Bibel nicht selber einsprechen. Meine Stimme ist schon oft genug im Radio. Ich wünsche mir dutzende, unterschiedliche Stimmen von Menschen zwischen 14 und 100 Jahren.

Die Aufzeichnungen sollen ab Herbst anlaufen. Wie verläuft der technische Ablauf für das Internet und als Podcast?

Wir werden in den Kirchen, in denen die Aufnahmen erfolgen, ein kleines Tonstudio aufbauen. Also Mischpult, Mikrofon, Schallschutz, Lampen. Es soll auch immer noch nach Kirche klingen. Der Klang in sakralen Gebäuden ist wunderschön, und der Hall verleiht dem Werk eine besondere Intensität. Wenn dann alles aufgezeichnet ist, geht‘s ins professionelle Tonstudio. Dort erfolgen der Schnitt und Feinschliff. Und schließlich werden - wir hoffen zu Weihnachten - die vier Evangelien online zur Verfügung stehen. Dazu nutzen wir die zahlreichen Podcast-Portale wie Spotify, iTunes, radio.de und tunein. Natürlich werden wir auch auf www.recklinghausen-bibel.de das Werk zur Verfügung stellen.

Was erhoffen Sie sich mit dieser Form der gesprochenen Texte?

Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele unterschiedliche Stimmen dabei sind. Erste Anmeldungen haben wir sogar schon erhalten. Je mehr, desto besser, desto lebendiger wird das Werk.

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