Münsteraner Bischof bremst Erwartungen an Synodalen Weg

Bischof Felix Genn nennt Corona-Impfgegner unsolidarisch

  • Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat zu Solidarität in der Corona-Pandemie aufgerufen.
  • Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, seien für den Bischof unsolidarisch.
  • Außerdem warnte er vor übersteigerten Erwartungen an der Reformdebatte des Synodalen Wegs.

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Zum bevorstehenden Jahreswechsel hat der Münsteraner Bischof Felix Genn zu Solidarität in der Corona-Pandemie aufgerufen. Kritik übte er in der neuen Folge des Podcasts „kannste glauben“ an Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. „Für mich ist das unsolidarisch“, so Genn. „Eine Pandemie hat viel mit Solidarität zu tun.“ Diese nehme er besonders bei den vielen Menschen wahr, die Rücksicht auf andere Menschen nehmen und ehrenamtlich ältere und einsame Personen unterstützen. „Das ist ein großartiges Engagement.“

Weiter äußerte sich der Bischof zur Reformdebatte Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Der Dialog sei ein Lernprozess. „Wir üben im Moment immer tiefer ein, aufeinander zu hören, mögliche Gegenpositionen aufzunehmen, um dann herauszufinden, was wir voneinander lernen können. Genau das meint synodal.“

Genn warnt vor hohen Erwartungen an Synodalen Weg

Genn warnte mit Blick auf die Weltkirche aber vor übersteigerten Erwartungen der Deutschen an den Reformprozess. „Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, als wäre an unserem Wesen die Welt genesen“, betonte der Bischof. „Es gilt ein kluges Maß hinzubekommen, was realistisch ist und was zunächst diskutiert werden kann und muss, damit es dann auch in einem weltkirchlichen Dialog besprochen werden kann.“

Beim Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. Ausgangspunkt ist eine jahrelange Kirchenkrise, die der Missbrauchsskandal verschärft hat. In der Debatte geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche.

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