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Nach der Bildung von 45 neuen Pastoralen Räumen im Bistum Münster hat der Diözesanrat über die weitere Entwicklung diskutiert. Dabei geht es um die Beteiligung von Laien in der Gemeindeleitung und um eine neue Kita-Trägerstruktur.
Das Bistum Münster setzt in Zukunft verstärkt auf Leitungsformen, die Laien und freiwillig Engagierte in besonderer Weise in die Verantwortung bringen. Nach einer Empfehlung des Diözesanrats sollen die am 1. Januar 2024 errichteten Pastoralen Räume in Teamarbeit geleitet werden. Eine Entscheidung des Bischofs steht hier noch aus.
Die Pastoralen Räume werden konkreter ausgestaltet und erhalten Empfehlungen, wie die Seelsorgeteams, kirchlichen Gremien und weitere kirchlich Engagierte die Pastoral gestalten können und sollen. In einer zweitägigen Sitzung in Münster brachte der Diözesanrat, das oberste synodale Beratungsgremien des Bistums, diesbezüglich in großer Einmütigkeit zahlreiche Empfehlungen auf den Weg.
Bistum Münster: Leitung wird neu definiert
Diese sind an die Bistumsleitung und an Bischof Felix Genn gerichtet, mit dem Ziel, sie zeitnah zu entscheiden. Notwendig geworden ist dieser Entwicklungsprozess mit der Bildung von 45 Pastoralen Räumen aus 200 Pfarreien. Die Pastoralen Räume entstanden kirchenrechtlich zum 1. Januar 2024.
Nach Willen des Diözesanrats ist die Beteiligung von freiwillig Engagierten an Leitungsformen unbedingt erwünscht und „für die Zukunftsfähigkeit von Kirche elementar“. Durch die Eigenständigkeit der Pfarreien sei der Pastorale Raum ein Kooperationsraum, der das Zusammenwirken von hauptamtlich Tätigen und freiwillig Engagierten einschließt.
Absage an jede Form von Klerikalismus
In einer von einer Themengruppe erarbeiteten Vorlage für die Empfehlung des Diözesanrats heißt es: „Die Bilder von Leitung orientieren sich in der katholischen Kirche in der Regel am Bild des leitenden Pfarrers. Eine Veränderung hin zu vielfältigen Leitungsformen stellt einen umfassenden Kulturwandel dar. Damit dieser gelingen kann, braucht es verbindliche und klare Rahmenbedingungen.“
Der Diözesanrat empfiehlt daher, diese Rahmenbedingungen in Kraft zu setzen und regelmäßig zu überprüfen. Als Richtschnur soll gelten: „Leitung muss zeitlich eingegrenzt sein, darf nie allein erfolgen, orientiert sich am Heil der Menschen und an der Botschaft des Evangeliums zugleich. Jede Form von Klerikalismus ist dabei zu unterbinden.“
Neues Statut für Pfarreileitung