Gut die Hälfte des Geldes fließt in die Gemeinden

Bistumshaushalt im Oldenburger Land mit 90 Millionen Euro Volumen

Das Bischöfliche Offizialat in Vechta hat den Haushaltsplan für den oldenburgischen Teil des Bistums vorgestellt. Mehr Kirchensteuern wurden eingenommen, mehr Geld steht zur Verfügung. Aus dem Haushalt fließt die Hälfte in die Gemeinden.

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Das Bischöfliche Offizialat in Vechta hat am Mittwoch den Haushaltsplan für den oldenburgischen Teil des Bistums Münster vorgestellt. Sein Kern: Mehr Kirchensteuern wurden eingenommen, mehr Geld steht zur Verfügung. Aus dem Haushalt fließt die Hälfte in die Gemeinden.

Rund 80 Millionen Euro Kirchensteuern hat die oldenburgische Kirche im Vorjahr eingenommen. Gut die Hälfte des Geldes fließt sofort in die Gemeinden zurück, für die laufenden Kosten in der Seelsorge und in den Kindergärten. Die Kirche setzt auch gezielt Akzente.

Warum zwei Haushalte im Bistum?
Das Bistum Münster ist kirchenrechtlich weltweit einzigartiges: es hat zwei Gebiete mit je eigener Verwaltung. Im oldenburgischen Bistumsteil leitet seit 1830 ein Bischöflicher Offizial die Behörde mit besonderer Amtsvollmacht. Oldenburg verfügt damit über eine eigene Kirchensteuerhoheit. So kann der Bischöfliche Offizial selbständig die Höhe der Kirchensteuer in seinem Bezirk festsetzen und über deren Verwendung entscheiden. Seit 1972 wirkt einen Kirchensteuerrat daran mit. | fjs

Bei der Vorlage des Haushaltsplans verwies das Bischöfliche Offizialat besonders auf Investitionen in den Gemeinden, die die Behörde mit Kirchensteuermitteln fördert. Angeregt wurde es dabei durch die Gemeinden vor Ort, die sich in ihren lokalen Pastoralplänen festgelegt haben, wie sie ihr kirchliches Leben aktiv und anziehend gestalten können. Inzwischen haben 35 der 40 oldenburgischen Pfarrgemeinden einen solchen Pastoralplan vorgelegt. Und auf dieser Grundlage neue Projekte entwickelt, die Geld brauchen.

 

Zwei besondere Initiativen

 

Geld, über das der Kirchensteuerrat beraten und dann bewilligt hat. Das Offizialat verweist in diesem Zusammengang auf zwei besondere Initiativen:

Den Jugendtreff „Haven84“ in Wilhelmshaven. Die Pfarrei St. Willehad betreibt dort eine Anlaufstelle der Jugendseelsorge, vor allem für Schülerinnen und Schüler der bischöflichen Schulen der Stadt. 600.000 Euro sind voriges Jahr dorthin geflossen.

Das Haus St. Ansgar auf Wangerooge. Die Pfarrei St. Willehad saniert dort ein Gebäude für die Urlauberseelsorge, für Exerzitien und eine neue Bücherei. 2,2 Millionen Euro sind voriges Jahr dorthin geflossen.

 

Wohin das Geld fließt

 

Der Haushaltsplan der oldenburgischen Kirche rechnet aus Kirchensteuern und anderen Mitteln dieses Jahr mit Einnahmen von 90 Millionen Euro. Davon werden 48 Millionen Euro für die Kirchengemeinden, Kindergärten und andere Seelsorgeeinheiten ausgegeben. Etwa 13 Millionen sind in die bischöflichen Schulen zwischen Wilhelmshaven und Vechta geplant. Rund fünf Millionen Euro will die Kirche für soziale Zwecke ausgegeben, darunter eine hohe Summe für ihre Eheberatungsstellen.

Gut 13 Millionen Euro werden für „Zentrale Aufgaben“ ausgegeben; dazu gehören etwa die Kosten der bischöflichen Verwaltung, Wertverluste bei Grundstücken und Gebäuden und Versicherungen.

Weitere Hintergründe auf der Internetseite des Offizialats Vechta.

Die Einnahmen aus der Kirchensteuer haben sich im vorigen Jahr um 5,3 Millionen Euro erhöht, eine Folge der guten Wirtschaftslage und des höheren Steueraufkommens. Das Bischöfliche Offizialat hat einen Jahresüberschuss von 2,4 Millionen Euro erwirtschaftet, der in die allgemeine Rücklage geflossen ist.

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