Ein Pastoralreferent trägt Erlös zu Fuß von Delmenhorst nach Wilhelmshaven

Carpe Diem: 500 Messdiener sammeln erfolgreich Spenden für Kinderhospiz

  • Unter dem Motto „Carpe Diem“ haben sich mehr als 500 Messdienerinnen und Messdiener im Oldenburger Land für den guten Zweck eingesetzt.
  • In Delmenhorst erbrachte eine verlorene Wette allein mehr als 6.500 Euro.
  • Das Geld kommt dem Kinder- und Jugendhospiz Wilhelmshaven zugute.

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Unter dem Motto „Carpe Diem“ haben sich am Wochenende Messdienerinnen und Messdiener im Oldenburger Land für den guten Zweck engagiert. Rund 500 Messdiener aus 26 Gruppen haben sich nach Auskunft von Offizialats-Messdiener-Referent Tobias Fraas beteiligt.

Jede örtliche Gemeinschaft konnte sich ein Projekt nach den eigenen Möglichkeiten suchen. Gegen eine Spende übernahmen Messdiener Aufträge von Einrichtungen, Firmen und Privatpersonen. Von der Autowaschanlage St. Benedikt in Jever/Schortens, über Unkraut jäten in Goldenstedt bis zur Fahrradreparatur in Dinklage sammelten die Gruppen Geld für das Kinder- und Jugendhospiz Wilhelmshaven.

In Delmenhorst hatten sich die Messdiener St. Christophorus überlegt, einen „Kinder-Mutmachlauf“ zu organisieren. Über eine Strecke von sechs Kilometern rund um den Kirchturm warben die Jugendlichen Spender an, die pro geleisteten Kilometer eine feste Summe zusagten.

 

Zu Fuß von Delmenhorst nach Wilhelmshaven

 

Jessica Denne, Pastoralreferentin Sankt Marien Delmenhorst, hatte die Aktion im Vorfeld mit den ehrenamtlichen Gruppenleitern der Messdiener organisiert: „Die Aufregung war groß, die Freude noch größer“, berichtet sie auf Anfrage von „Kirche-und-Leben.de“.

Ihr Kollege Thomas Fohrmann hatte sich noch einen besonderen Anreiz für die Messdiener ausgedacht: „Wenn ihr es schafft, 5.000 Euro einzusammeln, bringe ich die Summe symbolisch zu Fuß nach Wilhelmshaven.“ Ein Mann, ein Wort und 59 Menschen, die sich aufs Fahrrad schwangen oder in ihre Inliner und Sportschuhe zwängten, wie Jessica Denne berichtet. „Der älteste Teilnehmer unserer Pfarrei war 85 Jahre alt, der jüngste drei“, sagt sie. Ein Rekordhalter habe in siebeneinhalb Stunden über 130 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt, eine andere Familie habe mit der kompletten Verwandtschaft allein über 800 Euro für das Kinderhospiz zusammengetragen.

 

Kinderhospiz darf sich auf große Spende freuen

 

6.500 Euro plus die Kollekten aus den Gottesdiensten gehen so von Delmenhorst an das Kinderhospiz in Wilhelmshaven. Thomas Fohrmann, der im August als Pastoralreferent nach Brake wechselt, tankt im Urlaub gerade Kraft, um seiner verlorenen Wette gerecht werden zu können: „Von Delmenhorst bis Wilhelmshaven ist es ja doch ein Stück, er will sich eine passende Route überlegen“, berichtet Jessica Denne mit einem Schmunzeln in der Stimme.

Die Messdiener-Aktion für den guten Zweck ziehe weite Kreise, wie Tobias Fraas berichtet: „Einige Firmen und Unternehmer haben zusätzlich angekündigt, ebenfalls zu spenden“, sagt er.

 

Carpe-Diem-Aktion 2016 erstmals durchgeführt

 

Im Jahr 2016 wurde die „Carpe-Diem-Aktion“ das erste Mal durchgeführt, in diesem Jahr machte die Pandemie die Planungen nicht einfacher. „Wir sind total überwältigt, dass so viele Messdienergruppen mitgemacht haben und sich für diese gute Sache einsetzen. Wir wollten auch ein Signal setzten, dass die Jugendarbeit wieder möglich ist“, berichtet Fraas.

Bei der vergangenen Aktion konnte das Kinder- und Jugendhospiz mit der Messdiener-Spende unter anderem Musik-, Schwimm- und Reitangebote finanzieren. Diesmal werde die „Geschwisterinsel“ im Hospiz unterstützt. Dort haben die Geschwister der erkrankten jungen Menschen einen Ort, an dem sie ihren Gefühlen Raum geben, spielen und kreativ sein können.

Die komplette Spendensumme der Aktion „Carpe Diem“, deren Schirmherr Weihbischof Wilfried Theising ist, soll im September verkündet werden, da einige Messdienergruppen die Aktion erst später durchführen können.

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