„Mein Denkmal und ich“ (8) - Glaubensorte im Bistum Münster und die Geschichte dahinter

Der Marien-Bildstock in Mehrhoog und Mechtild van der Linde

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Wegekreuze, kleine Kapellen, private Heiligenhäuschen: Sie prägen die Landschaft des Bistums Münster. Jeder dieser besonderen Glaubensorte hat eine meist sehr persönliche Geschichte - und Menschen, die sie hegen und pflegen. Davon erzählt unsere Serie "Mein Denkmal und ich". Diesmal: der Marien-Bildstock in Mehrhoog und Mechtild van der Linde.

Bevor die Madonna zu Familie van der Linde kam, war sie in der Heilig-Kreuz-Kapelle im Hamminkelner Ortsteil Mehrhoog beheimatet. Zuerst stand sie dann die meiste Zeit im Wohnzimmer bei Josef und Mechtild van der Linde.

Als „Madonna auf Herbergssuche“ wurde die Mariendarstellung bei besonderen Anlässen aber auch zu anderen Familien gebracht. Zum Beispiel, wenn ein Sterbenskranker in der Familie war und gemeinsam ein Rosenkranz für den Beistand der Gottesmutter gebetet wurde.

2010 entschloss sich Familie van der Linde, mit Hilfe von Nachbarn und Freunden auf dem Grundstück einen Bildstock für die Marienfigur zu bauen. Die rund 80 Zentimeter hohe Madonna mit Strahlenkranz und einer Mondsichel zu Füßen stammt aus den 1960er Jahren. Ihr Gesicht ist von dunkelblonden Haaren umrahmt, der Mantel in zartem Blau, der so genannten Muttergottesfarbe. Diese „Mondsichelmadonna“ stellt Maria als schwangere Frau dar, die mit Sternen gekrönt und mit der Sonne bekleidet auf dem Mond steht.

 

Figur ist nicht frostsicher

 

Buchtipp:
60 Bildstöcke, 60 persönliche Geschichten im Münsterland, im Oldenburger Land und am Niederrhein
Mein Denkmal und ich
Hardcover | 140 Seiten | 2,- Euro
ISBN 978-3-941462-30-4
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Draußen im Bildstock steht die Figur aber nicht das ganze Jahr über. „Da sie nicht frostfest ist, kommt sie im Winter in die Wärme, zu uns ins Wohnzimmer. Dann muss der steinerne Josef in den Bildstock ziehen“, lächelt Josef van der Linde. So wird aus dem Mariendenkmal in der kalten Jahreszeit eine Herberge für Josef.

Der Bauernhof des Ehepaars liegt an der Kreuzstraße, wo die Bauerschaft Töven endet. Von den vier erwachsenen Kindern lebt der Sohn mit seiner Familie ebenfalls auf dem Hof. Er wird den landwirtschaftlichen Betrieb mit Getreideanbau und Mutterkuh-Haltung weiterführen.

 

Viele Passanten bleiben stehen

 

Für Mechtild van der Linde ist es „ganz wichtig, dass die Madonna hier steht. Viele Passanten bleiben zur stillen Einkehr stehen, einige stellen eine Kerze auf“. Sie pflegt den Bildstock, der von einer Traueresche beschattet ist.

„Mit den Enkelkindern sitzen wir oft bei der Muttergottes und beten gemeinsam um Frieden, Gesundheit, Zufriedenheit“, sagt Mechtild van der Linde. Ohne die Madonna ist der Hof für sie nicht komplett. „Ich wünsche mir, dass unsere Maria uns Schutz gibt. Sie gehört zu uns. Es hilft, im stillen Gespräch die Sorgen an die Mutter Gottes zu geben.“

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