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Vor Beginn der Vollversammlung des Synodalen Wegs steigen die Erwartungen an den Dialog zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Die Durchschlagskraft der Initiative werde sich bei dem am Donnerstag beginnenden dreitägigen Treffen in Frankfurt zeigen, so ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Zuvor haben Synodale und Betroffene die Papst-Entscheidung im Fall Woelki kritisiert.
Unmittelbar vor Beginn der Vollversammlung des Synodalen Wegs steigen die Erwartungen an den Dialog zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. "Ich bin nicht zufrieden, wenn der Synodale Weg wieder nur als Gesprächsprozess wahrgenommen werden sollte", sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, gegenüber Kirche-und-Leben.de.
Die Durchschlagskraft der Initiative werde sich bei dem am Donnerstag beginnenden dreitägigen Treffen in Frankfurt zeigen, so Sternberg. "Wir werden zwar noch keine Texte beschließen, wohl aber die Richtung der Weiterarbeit. Die Abstimmungen in den Foren lassen mich hoffen, dass das gelingt."
16 Papiere liegen Mitgliedern vor
Die 230 Mitglieder zählende Synodalversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium des von den deutschen Bischöfen und dem ZdK angestoßenen Reformprojekts. Im Zentrum stehen die Themen Macht, Zölibat, Sexualmoral und die Rolle der Frauen in der Kirche. In Frankfurt liegen den Delegierten dazu 16 Papiere mit teilweise sehr weitreichende Änderungsvorschlägen vor.
Unterdessen rufen 26 männliche ZdK-Mitglieder zu mehr Wertschätzung für homosexuelle Partnerschaften auf. Sie fordern, Seelsorger, die schwule und lesbische Paare gesegnet haben, nicht zu maßregeln. Weiter sprechen sich die Unterzeichner laut einem Bericht des Portals katholisch.de für solche Segenshandlungen aus. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen der Münsteraner Sozial-Pfarrer Peter Kossen, der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), und ZdK-Vizepräsident Wolfgang Klose.
Kritik an Vatikan-Entscheidung
Bereits am Dienstag hatten 57 Teilnehmer des Synodalen Wegs Kritik am Vatikan geübt. In einer vom ZdK veröffentlichten Erklärung zeigen sie sich erschüttert über die Gründe, die Papst Franziskus dazu veranlassten, das Rücktrittsangebot des Hamburger Erzbischofs Stefan Heße und der Kölner Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominik Schwaderlapp nicht anzunehmen. Dass der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki eine mehrmonatige "Auszeit" nehmen, aber im Amt bleiben soll, stößt bei den Unterzeichnern ebenfalls auf Unverständnis. Auch Johanna Beck, Sprecherin des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz, kritisierte die Papst-Entscheidung im Fall des Kölner Kardinals.
Heße wird bei der Synodalversammlung nicht dabei sein. Grund ist ein Trauerfall im engsten Familienkreis, wie der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Neben Heße haben sich demnach rund zehn weitere Delegierte meist aus Krankheitsgründen abgemeldet.