Anzeige
Katholische Reformgruppen und Frauenverbände fordern vom innerkirchlichen Reformdialog Synodaler Weg zukunftsweisende Entscheidungen. Der Synodale Weg müsse zu einem Erfolg führen, wenn die Kirche nicht vollkommen bedeutungslos werden wolle, sagte Christian Weiser von der Initiative "Wir sind Kirche" am Donnerstag in Frankfurt vor Beginn der Versammlung. Es gebe positive Zeichen, weil das Problembewusstsein gewachsen sei.
Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Agnes Wuckelt, zeigte sich zuversichtlich, dass von den 16 Papieren, über die die Vollversammlung berät, eine Reihe auf Zustimmung stoßen werde. Dorothee Sandherr-Klemp vom Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) mahnte, den Missbrauchsskandal durch Geistliche als Auslöser für den Reformdialog nicht aus den Augen zu verlieren: "Es geht um innere Glaubwürdigkeit." Dazu gehöre auch, die Erschütterung, die der Skandal ausgelöst habe, weiter auszuhalten.
Maria 2.0 erkennt leichte Fortschritte
Monika Humpert von der Initiative "Maria 2.0" ergänzte, der "grauenvolle Machtmissbrauch" habe auch dazu geführt, dass sich die Bischöfe für Veränderungen offen zeigten. Das sei ein Fortschitt. Thomas Pöschel von der Initiative "Homosexuelle und Kirche" appellierte an die Synodalversammlung, gleichgeschlechtliche Beziehungen mehr wertzuschätzen.
In Frankfurt treffen sich von Donnerstag bis Samstag die rund 230 Teilnehmer des Synodalen Wegs. Bei ihrer Versammlung wollen sie unter anderem über die Themen Macht, Zölibat, Sexualmoral und über die Rolle der Frauen in der Kirche reden. In 16 Papieren geht es teilweise um sehr weitreichende Änderungen. Bei zentralen Punkten müsste allerdings auch der Vatikan zustimmen.