Katechetin Lara Holtvogt berichtet, was sich ändert und was nicht

Firmvorbereitung trotz Corona – das Beispiel Emstek

Lara Holtvogt aus Emstek bereitet zum siebten Mal Jugendliche auf die Firmung vor. Dieses Jahr aber ist besonders. Wie Sakramentenvorbereitung unter Seuchenschutz-Bestimmungen funktioniert.

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Für Lara Holtvogt ist alles anders. Die 24-jährige medizinische Fachangestellte arbeitet in der Notfallambulanz des Krankenhauses Cloppenburg. Für die Firmvorbereitung in St. Margaretha Emstek hält sie sich möglichst Zeit frei, auch wenn sie im Drei-Schichten-Betrieb arbeitet. Und wenn dieses Jahr eben alles anders ist.

Denn bei der Vorbereitung auf die Firmung in Emstek ist wegen der Corona-Verordnungen der Landesregierung wenig wie zuvor. Zum Beispiel fällt ein Höhepunkt der Vorbereitung aus: die Firmtour mit dem Fahrrad zum Paulusdom nach Münster. Abstandhalten wäre in den Übernachtungsquartieren kaum möglich gewesen, sagt Björn Thedering, Pastoralreferent in Emstek und verantwortlich für die Firmvorbereitung.

 

„Firmsamstage“ laufen anders ab

 

Auch ein zweiter Höhepunkt der Vorbereitung, die „Firmsamstage“ im Pfarrheim, sehen anders aus als sonst. Lara Holtvogt kennt sie als lebendige Treffen der Firmlinge mit Mittagessen beim Italiener um die Ecke. „Das geht natürlich nicht“, sagt sie. „Jetzt bekommen wir das Essen geliefert, und alle müssen auf Abstand bleiben.“

Abstand sei auch ein großes Problem für die Gespräche in kleinen Gruppen, mit denen das Team den Jugendlichen an diesen Samstagen Themen rund um die Firmung nahe bringt. 55 sind es diesmal, die sich auf die Firmung am dritten Adventssonntag vorbereiten. Lara Holtvogt gehört zu den vierzehn Katechetinnen und Katecheten, die sie betreuen.

 

Stationsfahrt rund um Emstek

 

In den kleinen Gruppen sieht Lara Holtvogt ein wichtiges Element der Vorbereitung. Nicht umsonst hießen sie „Vertrauensgruppen“. Denn dort kämen auch sehr persönliche Themen vor, Glück und Unglück, Tod und Trauer. Mit Abstand und Maskenpflicht sei die Atmosphäre dafür völlig anders. Das habe sie bei einem Treffen am vorigen Wochenende (22./23. August) deutlich gemerkt.

Immerhin habe man mit diesen Treffen noch eine Fahrradtour verbinden können, sagt Pastoralreferent Thedering. Statt nach Münster waren die Firmlinge auf einer Stationsfahrt rund um Emstek unterwegs; zu Orten, die das Team ihnen mit geistlichen Impulsen nahe brachte.

 

Gespräche funktionieren trotz Corona

 

So etwa den britischen Soldatenfriedhof in Sage (Kreis Oldenburg). An den Gräbern von 970 Toten konnten die Jugendlichen überlegen: „Wofür würde ich mein Leben geben?“

Lara Holtvogt ist nach einem Gruppenleiterkurs als 17-Jährige zum Vorbereitungsteam gekommen. „Ich wollte es einfach mal ausprobieren.“ Inzwischen reizt sie die Aufgabe, Jugendlichen schwierige Themen des Glaubens zu vermitteln und ihnen in persönlichen Gesprächen nahezukommen. Das sei auch bei der Einschränkung durch die Corona-Bestimmungen immer noch möglich.

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