80 Jugendliche in St. Laurentius erleben „firmung-begeistert.de“

Firmvorbereitung digital – so läuft es in Senden

  • Die Corona-Krise hat auch die Katechese voll im Griff, aber die Pfarreien sind kreativ.
  • In Senden werden 80 Jugendliche digital auf die Firmung vorbereitet.
  • Die Mädchen und Jungen können mehrere Gottesdienste „besuchen“ und an Workshops teilnehmen.

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Die Firmvorbereitung gestaltet die Pfarrei St. Laurentius in Senden im Kreis Coesfeld cornabedingt völlig neu. Zunächst hatte das Katechetenteam aufgrund der Pandemie die gesamte Firmung 2020 abgesagt und die Vorbereitung auf Eis gelegt. Nur einen Auftaktgottesdienst im Februar 2020 konnten die 80 Jugendlichen feiern. Dadurch kann jetzt die Pfarrei das Alter der Firmanden heraufsetzen. Die Jugendlichen sind jetzt nicht mehr 14 oder 15 Jahre alt, sondern meistens 15 oder 16 Jahre.

„Zunächst hatten wir die Hoffnung, in diesem Jahr das Konzept von 2020 übernehmen zu können. Dem war natürlich nicht so“, sagt Pastoralreferentin Rosália Rodrigues, die das Katechetenteam in Senden begleitet.

 

Austausch über digitale Pinnwände

 

Nach dem Austausch mit einigen Pastoralreferenten in anderen Pfarreien und dem Katechetenteam hat sich die Pfarrei St. Laurentius für eine digitale Firmvorbereitung entschieden. „Als Vorbild dient uns das Konzept aus Sassenberg im Kreis Warendorf, das meine Kollege Johannes Lohre bereits wunderbar entwickelt hat“, sagt Rodrigues. Es ist unter www.firmung.jetzt zu sehen.

In Senden wird es sechs Stationen auf dem Weg zur Firmfeier geben. Die Jugendlichen entscheiden selbst, wann sie diese Stationen anschauen und bearbeiten. „Der Austausch über die einzelnen Stationen läuft über digitale Pinnwände, die so genannten Padlets“, sagt Rodrigues.

 

Anmeldungen zu Gottesdiensten über Doodle

 

Verpflichtend für die Jugendlichen ist der Besuch von vier Jugendgottesdiensten. Es stehen acht Gottesdienste online zur Auswahl.

Die Themen lauten: „Perspektivwechsel – Gottesdienst zum Jahresbeginn“, „Ich glaube – Credo“, „Wer war eigentlich Dschisus? – Jesus“, „BeGEISTerung im Leben – Heiliger Geist“, „R.I.P. – Tod und Trauer“, „Liturgische Nacht“, „Stark fürs Leben – Firmung“ und „Mehr als du denkst – ich“. Die Anmeldung läuft über eine Doodle-Liste.

Angeboten werden aber auch mehrere Workshops, die die Mädchen und Jungen auf freiwilliger Basis buchen können. Etwa ein Pilgern auf dem Ludgerusweg bei Billerbeck, eine Biohof-Besichtigung mit anschließendem gemeinsamem Kochen und Essen, ein Klettern im Hochseilgarten in Dülmen und ein Band-Workshop für die musikalische Gestaltung der Firmgottesdienste.

 

Besuch eines Bauernhofs und Klettergartens

 

„Die Anmeldungen laufen erstaunlich gut. Wir hatten vermutet, dass freiwillige Angebote eher nicht gut angenommen werden, aber dem ist nicht so. Wir mussten bereits eine zweite Hofbesichtigung dazu buchen und beim Klettern einen Anmeldestopp machen“, sagt die Pastoralreferentin: „Wir sind also mehr als zufrieden.“

Das Katechetenteam hofft, mit seinem Konzept die Firmanden trotz Distanz neugierig auf ihren Glauben zu machen. Auf der Homepage www.firmung-begeistert.de werden die Jugendlichen so begrüßt: „Als Kind haben deine Eltern für dich entschieden: Was du anziehst, mit wem du dich wann treffen darfst, dass du getauft wurdest. Heute ist nicht alles anders, aber vieles. Du bist selbst gefragt. Nicht nur bei den Klamotten, sondern auch in der Kirche: Glaube ich an Gott? Spielt es eine Rolle, wie ich mein Leben gestalte?“

 

Jugendliche schreiben über ihre Gefühle

 

Dass die Jugendlichen zu ihren online gestellten Aufgaben untereinander kommunizieren, kommt gut an. Viele geben bereits Kommentare ab und sprechen über ihre derzeitige Gefühlslage.

Ein Junge schrieb: „Durch Corona hat sich im Alltag einiges verändert. Mit Maske einkaufen gehen, nicht mehr viele Freunde sehen, Abstand halten. Dadurch entwickeln sich natürlich auch Ängste, wie beispielsweise bei mir, krank zu werden oder die Großeltern anzustecken und schlimmstenfalls jemanden durch Corona zu verlieren.“

Firmgottesdienste sind nach derzeitigem Stand drei geplant: am Freitag, 11. Juni, um 18 Uhr in St. Urbanus Ottmarsbocholt, am Sonntag, 20. Juni, um 9 Uhr in St. Laurentius Senden und am Sonntag, 20. Juni, um 11.30 Uhr in St. Johannes Baptist Bösensell.

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