ZdK zum Abschlusstext aus Rom

Katholische Laien: Weltsynode bestätigt Synodalen Weg

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Die deutschen Katholiken sehen durch den Abschlusstexte des ersten Treffens der Weltsynode in Rom die Arbeit des Synodalen Wegs in Deutschland bestätigt.

Vertreter der katholischen Laien in Deutschland haben sich erfreut über den Abschlusstext der in Rom tagenden Weltsynode geäußert. Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, würdigte das Dokument als "den Beginn eines Kulturwandels". Bestätigt sehen sich Bischöfe wie Laien in den Anliegen des Reformprozesses Synodaler Weg in Deutschland.

Stetter-Karp erklärte: "Die jetzt zu Ende gegangenen, vierwöchigen Beratungen haben überdeutlich gezeigt, dass es in der Kirche konkrete, sichtbare Veränderungen braucht." Sie begrüßte es, dass Synodenteilnehmer sexualisierte Gewalt und Missbrauch in der Kirche verurteilt und zugleich als strukturelles Problem benannt hätten. Zudem habe sich die Weltsynode gegen Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung und für mehr Rechte für Frauen in der Kirche ausgesprochen. Sie habe einen "Lerneffekt" in Rom wahrgenommen, betonte die ZdK-Präsidentin. "Ich hoffe, dass wir dies auch konkret sehen werden, in der Kirche vor Ort, überall auf der Welt."

Deutsche Themen sind Themen der Weltkirche

Stetter-Karp und ZdK-Vizepräsident Thomas Söding sehen im Abschlussdokument eine "Bestätigung für den Synodalen Weg in Deutschland". Söding, der als beratender Experte in Rom bei der vierwöchigen Sitzung dabei war, erklärte: "Die Themen, die wir bei uns behandeln, sind eindeutig Themen, die überall in der Weltkirche wichtig sind."

Wichtig seien die Ergebnisse vor allem für den Synodalen Ausschuss, der sich Mitte November in Deutschland etablieren und einen ständigen Synodalen Rat vorbereiten soll, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam beraten und entscheiden. Der Vatikan hatte sich zuvor mehrfach gegen die Gründung eines Synodalen Rats ausgesprochen, da die Autorität der Bischöfe nicht eingeschränkt werden dürfe.

Rückenwind für deutsche Reformanliegen

Auch die Initiative "Wir sind Kirche" sieht im Ausgang der Konferenz Rückenwind für die Reformanliegen in Deutschland. "Das, was gerade in den letzten Tagen nach außen gedrungen ist, zeigt: Die Synode lebt." Themen wie die Gleichberechtigung von Frauen und die Einbeziehung von Minderheitengruppen müssten nun kirchenrechtlich weiterentwickelt werden bis zum nächsten Beratungstreffen der Weltsynode im kommenden Jahr. "Das wird nicht einfach werden", so die Initiative.

Gleichzeitig bedauerte "Wir sind Kirche", dass aus Deutschland nur fünf Bischöfe als wahlberechtigte Teilnehmer berufen wurden. Das sei "ein Affront" gegenüber der Kirche im Land und dem Synodalen Weg, der "wichtige Vorarbeit für die Weltsynode geleistet hat".

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