Bätzing distanziert sich von einigen Äußerungen - Rüge für Stil der Angriffe auf Präsidentin

Abtreibung: ZdK-Präsidentin Stetter-Karp verteidigt ihre Aussagen

  • Die Präsidentin des Synodalen Wegs und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat ihre Aussagen zum Thema Abtreibung verteidigt.
  • Sie hatten zu scharfer Kritik geführt.
  • Der Limburger Bischof Georg Bätzing kritisierte den "unerträglichen Stil" der Kritiker, distanzierte sich aber zugleich von einigen Äußerungen der ZdK-Präsidentin.

 

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Die Vollversammlung des Synodalen Wegs hat über Äußerungen von Irme Stetter-Karp zum Thema Abtreibung debattiert. Die Präsidentin der Synodalversammlung und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hatte sich in einem Zeitungsartikel für den Lebensschutz eingesetzt und zugleich gefordert, es müsse ein "flächendeckendes Angebot" für Abtreibungen auch im ländlichen Raum geben. Wegen dieser Äußerung wurde sie von manchen in der katholischen Kirche scharf kritisiert.

Vor der Synodalversammlung erklärte Stetter-Karp, sie setze sich für den Lebensschutz und für den Abtreibungs-Paragrafen 218 im deutschen Strafgesetzbuch ein. Dieser stelle einen mühsam gewonnenen Kompromiss dar, der nicht aufgegeben werden solle.

Bätzing kritisiert Stil der Angriffe auf Stetter-Karp

Sie betonte, kein Arzt dürfe gegen sein Gewissen zur Durchführung einer Abtreibung gezwungen werden. Aber es müsse auch dafür gesorgt werden, dass Schwangeschafts-Konfliktberatungen ergebnisoffen geführt werden könnten.

Der Limburger Bischof Georg Bätzing, ebenfalls Präsident der Synodalversammlung, kritisierte den "unerträglichen Stil der Angriffe gegen Frau Stetter-Karp". Zugleich distanzierte er sich von den Äußerungen der Laien-Präsidentin zum Thema "flächendeckendes Angebot". Hier gebe es einen nicht auflösbaren Dissens zwischen der Position der Bischöfe und den Äußerungen Stetter-Karps. Im erweiterten Synodalpräsidium sei über den Dissens ausführlich gesprochen worden.

Solidarität und Kritik in der Synodalversammlung

Mehrere Synodale bekundeten in der Aussprache ihre Solidarität mit der ZdK-Präsidentin, andere kritisierten sie. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer lud sie zur Teilnahme am "Marsch für das Leben" ein, um ihre Unterstützung für den Lebensschutz öffentlich zu manifestieren. Eine förmliche Stellungnahme oder Abstimmung gab es nicht, da das Thema nicht auf der offiziellen Tagesordnung des Synodalen Wegs steht.

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