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Mehr Engagement der Kirchen für die Landwirtschaft fordert die Katholische Landvolkbewegung (KLB). Die Kirche „sollte alle Akteure, die in und mit der Landwirtschaft arbeiten, an einen Tisch holen, damit sie miteinander nach vernünftigen Lösungen suchen“, sagte Ulrich Oskamp, KLB-Diözesanreferent im Bistum Münster, den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück.
Oskamp sagte, er sehe die Kirche in der Rolle eines Anwalts gegenüber der Politik. Ihr müsse sie die Frage stellen, ob sie genug für die Landwirte tue und die richtigen Rahmenbedingungen schaffe.
Oskamp: Kirchen-Grund an Jungbauern und Familienbetriebe
Allerdings müsse die Kirche als Institution dazu selbst glaubwürdig sein. Bei Verpachtungen von kirchlichem Grund etwa sollten nicht nur die Meistbietenden zum Zuge kommen, so der KLB-Referent. Vielmehr sollten öfter Jungbauern den Zuschlag erhalten, die einen Familienbetrieb weiterführen wollten und auf eine Chance hofften.
Auch Mitglieder von KLB und Katholischer Landjugendbewegung beteiligten sich an einer Protestkundgebung am Donnerstag auf dem Domplatz in Münster. Dazu wurden 6.000 Menschen aus ganz Deutschland erwartet, ferner Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und ihre Amtskollegin Ursula Heinen-Esser (beide CDU) aus Nordrhein-Westfalen. Zahlreiche Traktoren sorgten für Verkehrsbehinderungen in Münster.
Große Kundgebung von Landwirten in Münster
Die Landwirte protestierten gegen eine Verschärfung der europäischen Düngeverordnung. Die Menge von Gülle und Kunstdünger je Feld soll pauschal um 20 Prozent gesenkt werden.
Interessenverbände betonen, sie sähen die Verantwortung der Landwirte auch für den Grundwasserschutz, befürchteten aber erhebliche wirtschaftliche Nachteile. Es seien Existenzen von Betrieben bedroht.