Auch in Österreich herrscht erhöhte Alarmbereitschaft

Kölner Dom steht zu Weihnachten unter erhöhtem Schutz

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Nach Hinweisen auf einen möglichen Terroranschlag durch Islamisten sind die Sicherheitsmaßnahmen der Polizei rund um den Kölner Dom erhöht worden. Alle Gottesdienstbesucher werden kontrolliert.

Besucher der Weihnachtsgottesdienste im Kölner Dom müssen viel Geduld mitbringen. Nach Hinweisen hat die Polizei am Samstag umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen gestartet. Nach der Abendmesse wurde die Kathedrale gesperrt und fünf Stunden lang mit Bomben-Spürhunden durchsucht, wie ein Polizeisprecher am Sonntag mitteilte. 

Nähere Angaben über die Art der Bedrohung macht er nicht, er verwies lediglich auf eine erhöhte Gefahrenlage in Europa. Auch in Österreich wurden laut der dortigen Polizei die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Sowohl in Deutschland wie in Österreich sollen einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge Mitglieder einer islamistischen Terrorzelle festgenommen worden sein.

Kölner Dom: Alle Gläubigen werden kontrolliert

Um den Kölner Dom herum ist die Polizei mit rund zwei Dutzend Mannschaftswagen vertreten. Touristen lässt sie nicht in die Kathedrale. Auch der für die Bekämpfung politisch motivierter Kriminalität zuständige Staatsschutz ermittelt, wie es hieß. Die „Bild“-Zeitung berichtete über Hinweise auf einen islamistischen Anschlag auf den Dom. Laut Kripochef Michael Esser beziehen sich die Gefahrenhinweise auf Silvester. Dennoch seien schon mit Blick auf Weihnachten die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt worden.

Die Weihnachtsgottesdienste finden laut Domkapitel aber wie geplant statt – darunter die Christmette mit Kardinal Rainer Maria Woelki um 24.00 Uhr. Unterdessen bat Dompropst Guido Assmann die Gottesdienstbesucher um Verständnis. Leider seien Zugangskontrollen nötig; deshalb empfehle sich, frühzeitig und ohne Taschen zu erscheinen. „Ich bin überzeugt, wir werden diese Herausforderung in typisch kölscher Gelassenheit und getragen von weihnachtlicher Vorfreude meistern und in gewohnter, festlicher Weise die Geburt des Herrn feiern“, sagte der Geistliche. Er dankte den Sicherheitskräften. „Ich habe gestern bis spät in die Nacht miterlebt, wie sie alle engagiert und mit hoher Professionalität Hand in Hand arbeiten, um den Dom zu schützen.“

Auch in Österreich erhöhte Alarmbereitschaft

Auch in Österreich gilt laut Polizei während der Weihnachtsfeiertage allgemein eine erhöhte Gefährdung. „Da terroristische Akteure in ganz Europa in diesem Zusammenhang zu Angriffen auf christliche Veranstaltungen – besonders rund um den 24. Dezember – aufrufen, haben die Sicherheitsbehörden die entsprechenden Schutzmaßnahmen im öffentlichen Raum in Wien und in den Bundesländern erhöht“, teilte die Polizei mit. Besonders im Blick seien Kirchen und Gottesdienste sowie Weihnachtsmärkte. Auch hier kündigten die Behörden Zutrittskontrollen an.

Laut „Bild“-Bericht soll es am Samstagabend bereits erste Festnahmen durch Spezialeinheiten in Wien und auch eine im Saarland gegeben haben. Demnach soll es sich bei den festgenommenen Terrorverdächtigen um Tadschiken handeln, die mutmaßlich dem „Islamischen Staat in der Provinz Khorasan“ (ISPK) angehören, einem IS-Ableger in Afghanistan.

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