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Das Jüdische Museum Westfalen lädt ab Mitte August zu einem Sommerfestival ein. Jüdische Nachwuchskünstler widmen sich den Bereichen Musik, Tanz und Theater. Die Kulturtage laufen vom 15. bis 29. August.
Zu einem Sommerfestival mit Musik- und Theaterproduktionen lädt das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten ein. Gäste können knödelessender- und musikhörenderweise jüdischer Geschichte begegnen. Den Auftakt machen drei charmante Musikerinnen, die aus der Zeit der 1920er Jahre Chansons jüdischer Komponisten zwischen Glamour und Zeitkritik interpretieren.
Unter dem Titel „Jüdische Kultur Jetzt“ veranstaltet das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten ab Mitte August ein zweiwöchiges Kulturfestival. Jüdische Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstler werden sich in den Bereichen Musik, Tanz und Theater mit verschiedenen Kunsttraditionen und jüdischer Geschichte befassen und diese neu interpretieren.
Das Museum nimmt das diesjährige Festjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ zum Anlass, Interessierten einen Einblick in gegenwärtiges jüdisches Kulturschaffen zu geben. „Da uns die Sichtbarmachung des künstlerischen Nachwuchses ein Anliegen war, hatten wir im Vorfeld mittels einer Ausschreibung jüdische Nachwuchskünstler um ihre Programmvorschläge gebeten“, sagt Museums-Leiterin Kathrin Pieren.
Diversität jüdischer Kultur
Es gehe nicht bloß darum, jungen jüdischen Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne zu geben, sagte Pieren. „Die Ausschreibung verlangte, dass die Projekte auch eine jüdische Perspektive einnehmen oder jüdische Geschichte oder Gegenwart in irgendeiner Form ansprechen, debattieren, reflektieren oder auch künstlerisch neu interpretieren.“
Zwei Theaterproduktionen, in denen Geschichte interpretiert wird, Klezmermusik nicht nur zum Zuhören, sondern auch zum Mittanzen, und ein Musiktrio mit Musik aus den 1920er Jahren stehen auf dem Programm. „Teilnehmende können jiddischen Tanz ausprobieren und Volkslieder aus östlichen und westlichen jüdischen Zusammenhängen hören, die neu arrangiert wurden, mal von der Gitarre begleitet, mal von Trompete und Oud“, erklärt Pieren. Gesungen wird unter anderem in Deutsch, Jiddisch, Hebräisch und Russisch.
Vergangenheit und Gegenwart vermengt
Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten. | Foto: Johannes Bernard
„Wer kommt, kann knödelessender- und musikhörenderweise jüdische Geschichte erfahren und begegnen“, verspricht die Museums-Leiterin. Das Musikprogramm baue auf den europäischen, russischen, israelitischen, aschkenasischen und sephardischen Traditionen auf und setze Überschneidungen musikalisch um.
In den Theaterproduktionen sind Vergangenheit und Gegenwart vermengt. Für ihr Theaterstück begeben sich zum Beispiel die deutsch-israelische Schauspielerin Nadia Migdal und der israelische Schauspieler Uri Fähnrich auf die Suche nach den Wurzeln ihrer Identität. Sie fragen sich: Was ist eigentlich nicht-religiöse jüdische Kultur? Und existiert sie überhaupt?
Jiddischer Tanz zum Mitmachen
Nicht zuletzt wird sich Yeva Lapsker mit der Tradition des jiddischen Tanzes beschäftigen und diese mit einem Live-Orchester gemeinsam mit den Teilnehmenden im Hier und Jetzt erarbeiten. Vorkenntnisse für das Mitmachen sind dafür nicht erforderlich.
Das detaillierte Programm ist auf der Webseite des Museums zu finden unter www.jmw-dorsten.de. Der Eintritt beträgt pro Veranstaltung zehn Euro. Darin enthalten ist auch der Besuch des Museums.
Beachtung der Corona-Regelungen
Für alle Veranstaltungen im Rahmen der Kulturtage vom 15. bis 29. August 2021 ist ein tagesaktueller negativer Coronatest oder ein Impfnachweis notwendig. In den Innenräumen gilt die Maskenpflicht.