Vollversammlung des Diözesankomitees fand als Videokonferenz statt

Laien im Bistum Münster vermissen Vision in den Sparzielen

  • Die Laienvertretung im Bistum Münster vermisst bei den Sparbemühungen der Diözese eine klare Vision.
  • Ehrenamtliche sollten am Entscheidungsprozess beteiligt werden.
  • Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Vollversammlung als Video-Konferenz statt.

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Die Laienvertretung im Bistum Münster vermisst bei den derzeitigen Sparbemühungen der Diözese eine klare Vision. „Eine Betrachtung der Sparziele allein vom Ergebnis her ist nicht der richtige Ansatz.“ Das kritisierte die Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken, Kerstin Stegemann, bei der wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz gestalteten Herbstvollversammlung. Dem jetzt begonnen Spar- und Strategieprozess fehle es an Inhalten.

Nach Meinung von Stegemann „darf es nicht zu pauschalen Einsparungen in Feldern kommen, auf denen sich Menschen zumeist ehrenamtlich für die Gesellschaft und auch für die Kirche engagieren“. Die Vorsitzende forderte im Spar- und Strategieprozess des Bistums die Beteiligung der Ehrenamtlichen. An den Bedürfnissen der Menschen vor Ort müssten sich die Sparziele messen lassen.

 

„Betroffene an der Entscheidungsfindung beteiligen“

 

„Überall, wo eine Förderung des ehrenamtlichen Engagements in Frage gestellt wird, müssen die betroffenen Personen an der Entscheidungsfindung beteiligt werden – nicht erst bei der Ausgestaltung des Ergebnisses“, so Stegemann. Dies könne nur gelingen, indem der Prozess transparent gestaltet werde; Ergebnisse dürften nicht vorweggenommen werden. „Zudem muss klar benannt werden, welche Akteure die Kompetenz haben, Entscheidungen zu treffen, die allgemeinverbindlich gelten“, fordere die Vorsitzende der Laienvertretung. Nur so könne Partizipation gelingen und hätten Ergebnisse eine Chance auf Akzeptanz.

Das Diözesankomitee im Internet: www.dioezesankomitee.de

Grundsätzlich erkennt die Laienvertretung Einsparungen im Bistumshaushalt aufgrund der hohen Kirchenaustrittszahlen und schwindender Mitgliedszahlen als „notwendig“ an. „Das Diözesankomitee findet gut und richtig, dass der vor einigen Jahren begonnene Prioritätenprozess fortgeführt wird und dass die Ergebnisse umgesetzt werden.“

 

Bubenitschek soll „Geistliche Beirätin“ werden

 

Als Geistliche Beirätin und damit Mitglied des Vorstands soll künftig die neue Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat (Münster), Maria Bubenitschek, das Diözesankomitee begleiten. Zwar war eine Wahl aufgrund der Videokonferenz nicht möglich, aber die Teilnehmenden sprachen sich mit Mehrheit für Bubenitschek aus, so dass sie fortan mitarbeiten kann. Die reguläre Wahl soll im kommenden Jahr bei einer Präsenzveranstaltung nachgeholt werden. Bubenitschek wird in dieser Aufgabe Nachfolgerin von Dr. Jochen Reidegeld, der seit Januar Pfarrer und Kreisdechant in Steinfurt ist.

Bubenitschek erklärte in ihrer Vorstellung: Verbände seien für sie „wesentliche und wichtige Orte, an denen Kirche durch Menschen und Positionen sichtbar und Glauben und Leben miteinander geteilt wird“. Seit Februar leitet sie die Hauptabteilung Seelsorge im Generalvikariat; zuvor war die gebürtige Niederrheinerin 28 Jahre als Seelsorgerin im Bistum Aachen tätig. Sie war selbst Mitglied in der Christliche Arbeiterjugend (CAJ) und in der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) und hat eine Ausbildung zur Geistlichen Leiterin bei der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) absolviert.

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