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Es mehren sich Angebote, bei denen Seelsorger mit Fahrzeugen zu belebten Orten fahren, um die Menschen zu erreichen. Der Bochumer Pastoraltheologe Matthias Sellmann sieht einen Nachholbedarf der Kirche für diesen Weg.
Herr Sellmann, warum ist es heute wichtig, dass Kirche mobil wird – auf die Menschen „zurollt“?
Es ist generell so, dass Kirche die Aufmerksamkeit der Menschen heute neu verdienen muss. Eigentlich lautet die Aufgabe, neu Vertrauen einzuwerben. Aber dafür muss man erst einmal präsent sein, „committed“ sein, positiv wahrnehmbar sein. Und zwar dort, wo die Menschen selbst sind: also auf den Radwegen, in den Fußgängerzonen, den Marktplätzen, den Festivals … Kirche sollte als kreativ erlebt werden, als nahbar, unkompliziert, relevant, fokussiert auf das Wesentliche. Und das zeigt man durch Nähe, Investment und überraschende Nützlichkeit. Mobile Pastoral sollte durch solche Agilität gekennzeichnet sein.
Eigentlich ist der Weg hin zu den Menschen etwas Ureigenes der Kirche – Jesus hat es vorgelebt. Hat Kirche das im Laufe der Zeit verlernt?