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Nach dem Scheitern des ersten Betroffenenbeirats zu Aufklärung und Prävention sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland hat die EKD ein neues Modell entwickelt. Kirchenvertreter, Betroffene und Experten hätten sich auf ein "Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt" geeinigt. Dies stelle eine weitergehende Form der Beteiligung als bisher dar, erklärte der Sprecher des Beauftragtenrats für das Thema sexualisierte Gewalt in der EKD, der Braunschweiger Bischof Christoph Meyns.
2021 hatte die EKD den ursprünglichen Betroffenenbeirat aufgelöst. Als Grund wurden Konflikte in dem Gremium angeführt. Betroffene wiederum kritisierten eine mangelnde Einbindung in Entscheidungen.
Wer dem Forum angehört
Ziel des neuen Beteiligungsforums sei die verbindliche Mitwirkung von Betroffenen an Entscheidungen und Maßnahmen zum Schutz vor und zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt, erläuterte die Expertin Birgit Mangels-Voegt, von der nach EKD-Angaben der Vorschlag für das neue Modell der Beteiligung stammt.
Dem Beteiligungsforum werden demnach Mitglieder des aufgelösten Betroffenenbeirats sowie Kirchenvertreterinnen und Vertreter angehören. Dazu gehören die Mitglieder des Beauftragtenrats, ein Gremium aus Geistlichen und Kirchenjuristen, das ursprünglich ein Gegenüber zum Betroffenenbeirat war.
Betroffene begrüßen das Modell
Dieses Gremium soll den Angaben zufolge neu strukturiert werden. Zum neuen Forum gehören zudem auch die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, der EKD-Bevollmächtigte Martin Dutzmann sowie Vertreter der Diakonie, der Landeskirchen und der zuständigen Fachstelle der EKD.
Betroffene begrüßen das neue Modell. Es sei ein "entscheidender Schritt zur angemessenen Beteiligung Betroffener" gemacht worden, sagte Nancy Janz, die dem ersten Betroffenenbeirat angehörte. Detlef Zander, der dort ebenfalls Mitglied war, erklärte, das neue Forum biete die Chance, den notwendigen Weg der EKD in der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt kritisch zu begleiten.