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Der Publizist Michel Friedman erhebt Vorwürfe gegen die Bundesrepublik Deutschland. Dabei geht es um ein Versprechen gegenüber der jüdischen Gemeinschaft.
Der Publizist Michel Friedman hat Deutschland vorgeworfen, Versprechen gegenüber Jüdinnen und Juden gebrochen zu haben. „Die Enttäuschung ist bei vielen da. Die Bundesrepublik hat der jüdischen Gemeinschaft versprochen: Nie wieder! Versprochen, gebrochen. Sie hat gesagt: Wehret den Anfängen! Wir sind aber mittendrin. Versprochen, gebrochen. Wir sind sogar nicht nur mittendrin, sondern weit darüber hinaus“, sagte Friedman der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag).
Die „Partei des Hasses, des Antidemokratischen, des Antisemitischen und des Rassismus“ sei in Parlamente der Bundesrepublik gewählt und teilweise wiedergewählt worden. „Die sind keine Eintagsfliege, sondern ein systemisches Thema“, mahnte der Publizist. „Die AfD liegt in den Umfragen für die Landtagswahlen bei über 30 Prozent.“ Man solle nicht meinen, dass diese Entwicklung verschwinde.
Nicht nur Juden betroffen
„Die Enttäuschung ist also, dass in Sonntagsreden seit Jahrzehnten Versprechen gemacht werden, aber von Montag bis Samstag nichts von einer Umsetzung zu sehen ist“, sagte der Publizist. Das betreffe die jüdische Gemeinschaft, am Ende aber alle Menschen. „Seien es schwarze Menschen, solche mit anderer sexueller Orientierung, Sinti oder Roma oder Muslime – es handelt sich immer um Menschen. Das Grundgesetz verspricht: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das bedeutet: Wenn man mit Gewalt auf einen Menschen zugeht, dann geht es um uns alle.“ Und: „Hass ist hungrig und der Hunger ist nie gestillt.“
