Themenwoche „Sternsinger 2024“ (3) - Top Ten

„No Gos“ beim Sternsingen: Zehn Fettnäpfchen für Gastgeber

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Wie verhalte ich mich als Gastgeber beim Besuch der Sternsinger eigentlich angemessen? Und welche Überlegungen und Sätze sollte ich lieber vermeiden? Zehn typische „No Gos“, die auf humorvoll-kritische Weise einige Dinge ansprechen.

1. „Oh, die Sternsinger kommen! Bei denen kann ich gut meine abgelaufenen Süßigkeiten loswerden! Und die Weinbrandpralinen und Mon Chéri auch!

Wer den Sternsingern mit Plätzchen, Schokolade oder Bonbons eine Freude machen will, kann das gerne tun. Die Kinder sind schließlich oft stundenlang für den guten Zweck unterwegs. Aber nicht, um Ihnen ihre abgelaufenen Plätzchen abzunehmen. Und Alkoholhaltiges an Kinder? Geht gar nicht.

2. „Der tut nichts. Der will nur spielen!“

Nicht alle Kinder sind den Umgang mit Vierbeinern gewohnt. Einige haben sogar große Angst vor den Tieren. Deshalb sollten Hundebesitzer ihre Tiere für den Besuch der Sternsinger am besten ganz von der Tür fernhalten.

3. „So, Kinder, dann macht mal schnell! Müsst ihr überhaupt das alles singen und aufsagen? Mir reicht eine Strophe. Ich habe wenig Zeit!“

Ein paar Minuten sollte man sich schon nehmen, wenn die Kindergruppen klingeln, ihr Lied und ihre Sprüche aufsagen und den Segen ins Haus oder die Wohnung bringen. Es hat etwas mit dem Respekt vor dem Anliegen und dem Einsatz der Sternsinger und der oft kleinen Kinder zu tun.

4. „Was? Geld wollt ihr auch noch? Die Kirche hat doch genug davon – auch hier in der Stadt – und schickt dann die Kinder betteln.“

Seien Sie gewiss: Die Kinder sammeln nicht für sich oder die Pfarrei vor Ort! Alle im Rahmen der Sternsinger-Aktion in Pfarreien gesammelten Spenden werden über das Kindermissionswerk an Hilfsprojekte für Kinder in Not weitergeleitet. Eine Kommission entscheidet über die Verwendung in derzeit rund 1200 Projekten. Darin sitzen Vertreterinnen und Vertreter des Kindermissionswerks, des BDKJ, anderer Hilfswerke, der Bistümer und der Deutschen Bischofskonferenz.

5. „Nun tut mal die Sammeldose weg. Ich gebe lieber euch ein paar Euro. Kauft euch was Schönes davon!“

Es ist üblich, dass die Sternsinger als Anerkennung für ihr Engagement Süßigkeiten – in einigen Gegenden laut Kindermissionswerk wohl auch Geld – geschenkt bekommen. Für diese Fälle haben die Verantwortlichen in der Pfarrei im Vorfeld der Aktion zusammen mit den Sternsingern und den Begleitpersonen verabredet, wie damit umgegangen wird. Bei allem steht der Leitgedanke der Aktion – „Kinder helfen Kindern“ – im Vordergrund.

6. „Aber schmiert mir mit eurer Kreide bloß nicht wieder die Hauswand voll!“

Bevor Sie sich aufregen, fragen Sie einfach nach einer Alternative zur Kreide, mit der die Sternsinger die Kurzformel ihres Segens an die Tür oder die Hauswand schreiben. In den vergangenen Jahren sind auch Aufkleber mit dem „C+M+B“ beliebt geworden, die sich zum Beispiel auf die Tür oder den Briefkasten kleben und leicht wieder entfernen lassen.

7. „So, jetzt guckt aber beim Singen nicht dauernd auf den Stern, auf dem der Text steht! Ihr wollt schließlich Geld und Süßigkeiten. Da kann ich ja wohl erwarten, dass ihr eure Lieder und Sprüche auswendig könnt!“

Die oft sehr kleinen Kinder sind auch schon so aufgeregt genug, wenn sie in fremden Häusern unterwegs sind. Es geht ihnen auch nicht darum, eine perfekte Dienstleistung abzuliefern, sondern den Segen zu den Häusern zu tragen. Deshalb sind Spickzettel genauso in Ordnung wie kleine Versprecher.

8. „Kinder, ihr bekommt Spenden und Süßigkeiten von mir. Aber ich will auch ein Foto von Euch und es mir bei Instagram und Facebook hochladen.“

Vorsicht! Lassen Sie Ihr Smartphone besser stecken! Wer fremde Kinder fotografieren will, benötigt die ausdrückliche, schriftliche Einwilligung der Eltern, bei Jugendlichen über 14 Jahren zusätzlich auch ihre eigene. Das gilt insbesondere für die Verwendung im Internet. Schlimmstenfalls müssten Sie mit einer Anzeige rechnen.

9. „Oh, die Sternsinger! Wie schön! Ich habe auch schon den Tisch gedeckt. Für ein Glas Kakao und ein Stück Kuchen habt ihr ja sicher Zeit.“

Es kommt häufig vor, dass Gruppen eingeladen werden, in ein Haus oder eine Wohnung zu kommen. Aber nicht immer ist den Kindern wohl dabei. Deshalb sollten Sie so ein gut gemeintes Angebot im Vorfeld der Aktion mit den Verantwortlichen der Pfarrei absprechen, damit die in der Gruppe klären können, ob sich alle dabei wohlfühlen.

10. „Früher war doch auch immer so ein schwarz angemalter König dabei! Wo habt ihr den eigentlich gelassen?“

Lange Zeit war es üblich, eines der Sternsinger-Gesichter jeder Gruppe schwarz anzumalen. Was im besten Fall als Würdigung afrikanischer Länder gemeint war, bekommt in Zeiten von wachsendem Rassismus allerdings einen faden Beigeschmack. Das Kindermissionswerk und auch der BDKJ sprechen sich daher ausdrücklich gegen das Schminken aus.

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