Militarbischof befürchtet langen Konflikt

Overbeck: Krieg in der Ukraine entscheidet über Demokratie

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Ein Ende des Kriegs in der Ukraine ist nicht in Sicht. Militärbischof Franz-Josef Overbeck befürchtet, der Konflikt könne lange andauern - mit massiven Konsequenzen auch für Deutschland.

Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck hält es für notwendig, die Menschen auf einen langwierigen Krieg in der Ukraine vorzubereiten. „Das ist ein langer Konflikt, liebe deutsche Mitbürgerinnen und Mitbürger, dem wir standhalten müssen. Und er kostet uns noch mehr als bisher gedacht“, sagte er am Montagabend in Brüssel bei einer Veranstaltung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Preis sei hoch, aber man müsse ihn zahlen, weil es um die Freiheit gehe. So klar müsse man das den Menschen sagen.

Im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine gehe es nicht einfach um eine Auseinandersetzung. „Das ist ein Systemkrieg“, sagte Overbeck. Die Frage sei, ob das totalitäre oder das demokratische System siege. „Wir müssen den Ukrainern dankbar sein, dass sie das aushalten. Das ist unerträglich. Und wenn sie es nicht wären, dann wären es die Polen oder die Moldawier“, sagte der Essener Bischof Overbeck.

Evangelische Kirche: Waffenlieferungen?

Der evangelische Militärbischof Bernhard Felmberg fügte hinzu, auch die evangelische Kirche, die stark vom Pazifismus geprägt sei, spreche inzwischen sehr differenziert über den Krieg. Die Kirchen durchliefen in diesem Krieg einen Lernprozess. 

Die Frage von konkreten Waffenlieferungen sei keine, die Kirchenvertreter beantworten müssten. „Aber wir haben gelernt, dass Freiheit auch verteidigt werden muss“, sagte Felmberg. Ein gerechter Frieden sei kein Diktatfrieden.

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