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Papst Franziskus hält Frieden in der Ukraine weiter für möglich. „Aber wir müssen uns alle bemühen, die Herzen zu entmilitarisieren. Wir müssen alle Pazifisten sein. Wir wollen Frieden und nicht bloß einen Waffenstillstand, der vielleicht nur der Wiederaufrüstung dient“, sagte er der Zeitung „La Stampa“.
Der Vatikan verfolge die Entwicklung sehr aufmerksam, so Franziskus. Das Staatssekretariat bewerte „jeden Tag jede Hypothese und jeden Schimmer, der zu einem echten Waffenstillstand und echten Verhandlungen führen könnte“. In der Zwischenzeit engagiere man sich für humanitäre Hilfe, um das Leid der Ukrainer zu lindern.
Parolin: Nicht der Ungerechtigkeit beugen
Am Vorabend hatte der Chefdiplomat des Vatikans, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, erneut zu Frieden und Gerechtigkeit in der Ukraine aufgerufen. „Wenn der Herr uns bittet, die andere Wange hinzuhalten, bittet er uns nicht, uns der Ungerechtigkeit zu beugen“, sagte Parolin bei einer Friedensmesse. Sie erinnerte an die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Ukraine und dem Heiligen Stuhl vor 30 Jahren.
In seiner Predigt erinnerte Parolin an die Unabhängigkeit der Ukraine: „Lasst uns zu Gott beten, dass die gequälte Ukraine von einer Wüste wieder zu einem blühenden Garten werden möge.“ Wenn es legitim sei, sich gegen ein Übel von außen zu verteidigen, müssten auch Hass und Rache im Inneren bekämpft werden.
Erneuter Wunsch nach Papstreise in die Ukraine
Der Botschafter der Ukraine beim Heiligen Stuhl, Andrij Jurasch, bedankte sich für die Unterstützung in den vergangenen 30 Jahren und in der aktuellen „dramatischsten Periode in der Geschichte“. Der Diplomat erneuerte den Wunsch einer Papstreise in die Ukraine „in naher Zukunft“. Sie würde helfen, den Krieg zu beenden.
Am Donnerstag hatte Papst Franziskus den Erzbischof von Lwiw, Mieczyslaw Mokrzycki, empfangen. Auch er erneuerte laut „Vatican News“ die Einladung in die Ukraine. Der Papst habe geantwortet, er denke darüber nach und werde wahrscheinlich eines Tages kommen, so der Erzbischof.