Pfarrei in Coesfeld kann nebenbei noch zwei historische Grabdenkmale erhalten

Platz für 58 Urnen: Zwei ehemalige Familiengräber werden umgenutzt

  • Die Pfarrei St. Lamberti in Coesfeld will auf ihrem Jakobi-Friedhof alte Ruhestätten neu nutzen.
  • Auf zwei ehemals großen Familien-Gräbern entstehen Urnengemeinschaftsgrabfelder für insgesamt 58 Urnen.
  • Der Kirchenvorstand möchte für einen würdevollen Bestattungsrahmen sorgen.

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Auf zwei historischen Gräbern der Familien Bertling und Plüm auf dem Jakobi-Friedhof in Coesfeld können bald Urnen beigesetzt werden. Entsprechende Vorbereitungen dafür hat der Kirchenvorstand der Pfarrei St. Lamberti geschaffen.

„Die historischen Gräber eignen sind gut als Urnengemeinschaftsgrabfelder. Es wäre zu schade gewesen, die mehr als hundert Jahre alten Gräber mit ihren schönen Denkmälern abzuräumen“, sagt Kirchenvorstandsmitglied Michael Sommer.

Urnenbestattungen nehmen zu

Auch seine Kollegin im Kirchenvorstand, Bettina Mauermann, ist froh, der Gemeinde Urnenbeisetzungen auf besonderen Flächen anbieten zu können: „Es geht darum, Familien und Angehörigen der Verstorbenen einen Platz zu geben, den sie auch gern annehmen. Das Bestattungsverhalten ändert sich. Die Träger der Friedhöfe müssen sich darauf einstellen.“

Wie Sommer und Mauermann erwähnen, lag der Anteil der Sargbestattungen in der Coesfelder Pfarrei früher bei 93 Prozent, sieben Prozent hatten sich für eine Urnenbestattung entschieden. Heute liegt das Verhältnis jeweils bei 50 Prozent. „Und der Trend zur Urnenbestattung nimmt weiter zu“, sagt Sommer.

Dauerhafte Grabpflege

Bereits vor zehn Jahren waren die historischen Gräber der Familien Bertling und Plüm „abgelaufen“. Eigentlich hätten die Familien die Flächen komplett abräumen müssen, sagt Mauermann. Der Friedhofsausschuss des Kirchenvorstands habe die Familien aber gebeten, die Denkmäler wegen ihrer historischen Bedeutung stehen zu lassen.

Auf den zwei Grabfeldern sollen nun 22 beziehungsweise 36 Urnen beigesetzt werden. Die Grabstätten werden zusammen mit einem Dauergrabpflegevertrag über die komplette Laufzeit zum festen Endpreis angeboten.

Namensplaketten aus Edelstahl

„Das Abstellen von Grablichtern ist auf einer Abstellfläche möglich. Die Beschriftung der Edelstahl-Namensplakette ist einheitlich und vorgegeben“, sagt Sommer. Die Lebensdaten gehörten dazu.

Die Pfarrei St. Lamberti trägt im Coesfelder Stadtgebiet drei Friedhöfe. Als kirchlicher Träger ist dem Kirchenvorstand wichtig, dass jedes Grab den Namen des Verstorbenen trägt. „Das soll ein Zeichen dafür sein, dass niemand vergessen wird und jeder eine Würde besitzt. Eine namenlose Beisetzung macht ein Andenken an den Verstorbenen nicht möglich“, sagt Sommer.

Friedhöfe werfen keine Gewinne ab

Die Unterhaltung und Pflege der Friedhöfe liege der Pfarrei am Herzen, meint Mauermann. Hinsichtlich der Friedhofsgebührenordnung folgt man dem Grundsatz: Die Friedhöfe sollen keinen Gewinn abwerfen, aber sie dürfen auch keine Verluste einfahren.

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