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Kanzleramtsminister Helge Braun spricht sich angesichts der Corona-Pandemie für Online-Gottesdienste zu Weihnachten aus. Er verwies dazu auf Beratungen, die am heutigen Montag im Innenministerium mit Vertretern der Religionsgemeinschaften stattfinden sollen. Allerdings sei die Religionsfreiheit ein geschütztes Grundrecht und Weihnachten im christlichen Sinne nicht irgendein Fest, betonte Braun.
Kanzleramtsminister Helge Braun spricht sich angesichts der Corona-Pandemie für Online-Gottesdienste zu Weihnachten aus. „Wir müssen leider eben auch auf Möglichkeiten zur Kontaktreduzierung bei Gottesdiensten zurückgreifen“, sagte der CDU-Politiker am Montag im rbb-Inforadio. Er verwies dazu auf Beratungen, die am heutigen Montag im Innenministerium mit Vertretern der Religionsgemeinschaften stattfinden sollen. „Man muss das gut vorbereiten und wirklich nur das tun, was verantwortbar ist.“
Allerdings sei die Religionsfreiheit ein geschütztes Grundrecht und Weihnachten im christlichen Sinne nicht irgendein Fest, betonte Braun. Der Kanzleramtschef verteidigte die Corona-Politik von Bund und Ländern zugleich gegen den Vorwurf der Planlosigkeit. Das Pandemie-Geschehen ändere sich alle paar Wochen. Darauf müsse die Politik reagieren. „Man kann eine Pandemie nicht durchplanen.“
Kretschmer: Wir tun es für unsere nächsten Angehörigen
Auch die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU), raten davon ab, Weihnachten in die Kirche zu gehen.
Kretschmer sagte MDR Aktuell am Montag, jeder müsse Kontakte reduzieren. „Das ist für viele Menschen bitter. Aber wir tun es für unsere nächsten Angehörigen.“ Dies gelte es, zu schützen.
Kretschmer: Auch Jesus und Maria waren in der Heiligen Nacht alleine
Kretschmer betonte, dass er den Weihnachtsgottesdienst in diesem Jahr erstmals nicht besuchen werde. Er wolle „seinen Beitrag leisten, Kontakte zu vermeiden.“ Auch Jesus und Maria seien in der Heiligen Nacht alleine gewesen. „Wenn man ein frommer Christ sein möchte, und das Thema für einen selbst sehr wichtig ist, dann muss man dazu nicht in die Kirche gehen.“
Auch Sachsen-Anhalts Regierungschef Haseloff verzichtet in diesem Jahr darauf, Weihnachten einen Gottesdienst zu besuchen. Seine Frau und er hätten sich entschieden, „die Mitternachtsmesse vom Papst im Fernsehen anzusehen und dann irgendwann in der Weihnachtszeit - an einem Werktag, wenn nicht so viele Besucher da sind - einen Gottesdienst zu besuchen.“
Bilz: Kirchen an Weihnachten offen halten
Der sächsische evangelische Landesbischof Tobias Bilz wirbt unterdessen weiter dafür, die Kirchen Weihnachten offen zu halten. Er stimme zu, dass auch die Kirchen ihrer Verantwortung gerecht werden müssten, sagte Bilz. „Ich frage mich trotzdem, ob das ein gutes Signal ist, zu sagen, wir schließen unsere Kirchen zu Weihnachten oder es findet überhaupt nichts statt.“ Es bleibe die Aufgabe der Kirche, für die Menschen da zu sein.