Jonatan Blum aus Bakum ist Praktikant des Bonifatiuswerks

Raus aus der Komfortzone: 19-Jähriger arbeitet in der Diaspora in Norwegen

  • Der 19-jährige Jonatan Blum aus Bakum-Lüsche arbeitet ein Jahr in einer katholischen Schule in Norwegen.
  • Das Programm wird vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken organisiert.
  • Er wollte „seine Komfortzone“ verlassen, sagt der neue Praktikant.

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Es gibt „Missionare auf Zeit“, die in ein Krankenhaus im Dschungel am Amazonas gehen oder auf eine Krankenstation in der Savanne Tansanias. Und es gibt den 19-jährigen Jonatan Blum aus Bakum-Lüsche im Kreis Vechta. Er geht als „Praktikant“ in eine deutsche Schule in Norwegen, nach Bergen, zweitgrößte Stadt des Landes.

Aber alle machen dort ähnliche Erfahrungen: Sie lernen die katholische Kirche in ihrer Arbeit unter völlig anderen Bedingungen kennen. Bedingungen, die oft genug herausfordernd, jedenfalls völlig anders sind als in der Heimat. In Bergen etwa sind drei Prozent der Menschen katholisch, in Bakum 76.

 

Junger Mann verlässt „Komfortzone“

 

Bergen, zweitgrößte Stadt Norwegens.
Bergen, zweitgrößte Stadt Norwegens, liegt an der Küste im Südwesten des Landes. | Foto: privat

Der junge Mann aus dem kleinen Ort auf dem Land hat genau das gesucht. „Ich wollte eine neue Kultur kennenlernen und dabei vielleicht meine eigene Komfortzone verlassen“, sagt Jonatan Blum.

Ohnehin habe er schon lange überlegt, nach dem Abitur am Gymnasium der Dominikaner in Vechta für ein Jahr ins Ausland zu gehen. Und „neue Kultur“ habe für ihn schon sehr früh auch bedeutet: eine andere Kirche. Das Angebot des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken sei da besonders reizvoll gewesen: „Praktikum im Norden“.

 

Extreme Minderheit

 

Das ist ein Programm, das ein Jahr Arbeit in Skandinavien, im Baltikum oder auf Island vorsieht. Die Praktikanten sind dort in einer katholischen Einrichtung beschäftigt, um das Leben einer Kirche in der Diaspora kennenzulernen. Unter Katholiken in extremer Minderheit.

Was Jonatan Blum besonders spannend findet. Denn rund um seine Heimatkirche St. Josef Lüsche leben katholische Menschen ganz selbstverständlich in der Mehrheit. Klar, dass er dort lange Messdiener und Gruppenleiter war.

 

Gottesdienste nicht wirklich ansprechend

 

An die Gottesdienste dort hatte er als Jugendlicher aber immer schon Fragen. Er fand sie nicht wirklich ansprechend für seine Generation. Zumal er nur wenige Altersgenossen in der Kirche sah.

Auf Norwegen war er deshalb sehr gespannt. „Hier in der Diaspora habe ich es bereits sehr anders erlebt.“ Bergen ist eine junge und internationale Stadt, und genau dieses Profil findet sich auch in der katholischen Gemeinde und im katholischen Gymnasium wieder. So sein Eindruck in den ersten Wochen. „Manchmal werden die Gottesdienste sogar auf Englisch gehalten.“

 

Glauben in der Schule vermitteln

 

In dieser Diaspora-Stadt mit nur wenigen Katholiken, sieht er für die Schule die Möglichkeit, „Menschen etwas von unserem katholischen Glauben zu vermitteln – beim Gottesdienst zum Beginn des Schuljahres war überhaupt nur jeder Fünfte katholisch.“

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