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Lange hatte die Pfarrei St. Agatha ihr großes Glaubensfestival mit 90 Angeboten geplant, doch Corona machte einen ordentlichen Strich durch die Rechnung. Stattdessen haben Ehrenamtliche überall im Ort Ruhe-Oasen eingerichtet - zum Entspannen, zum Meditieren, mit Videos per QR-Code. „Wir möchten die Menschen aus der Hektik des Alltags herausholen. Wer will, kann sich auf die Botschaften Jesu einlassen“, sagt Angela Braun, eine der Initiatorinnen.
Weil das groß angelegte Glaubensfestival der Pfarrei St. Agatha in Mettingen im Mai wegen der Corona-Pandemie ausgefallen ist, haben engagierte Gemeindemitglieder Ruhe-Oasen an verschiedenen Stellen in Orts aufgebaut. Am Bauerngarten am Schultenhof, am alten Mühlenteich, am Franziskanerkloster in Nähe des Comeniuskollegs, an der Grotte an der Reha-Klinik und in den Ortsteilen Espel und Schlickelde haben alle Vorbeikommenden die Gelegenheit, einmal die Ruhe der Natur zu genießen und über Gott und die Welt nachzudenken.
An der Grotte können die Besucher Bitt- oder Dankgebete aufschreiben und Impulse zur Lebenshilfe mitnehmen. „Wer möchte, kann dort auch kleine Steine bemalen und sie mit einem Dank- oder Grußwort versehen“, sagt Elisabeth Göken. Zusammen mit Mitgliedern des Familienkreises St. Agatha und der so genannten Kompass-AG, die ursprünglich das Glaubensfestival mit 90 Angeboten mitvorbereitete, hat sie das Angebot der Ruhe-Oasen geschaffen.
Meditationen und Videos über QR-Code
Liegestühle sind es aber nicht allein, die bis Oktober zum gemütlichen Entspannen einladen. Über einen QR-Code können Passanten mit ihrem Smartphone sich von Mediationen, Fantasiereisen und virtuellen Waldspaziergängen inspirieren lassen. „Wir möchten die Menschen aus der Hektik des Alltags herausholen. Wer will, kann sich auf die Botschaften Jesu einlassen“, sagt Angela Braun. Mit den Ruhe-Oasen wolle die Pfarrei auf die Menschen zu gehen und sie unaufdringlich auf Glaubensinhalte hinweisen.
Die Ruhe-Oase am Mühlenteich beispielsweise hat sich die Sehnsucht des Menschen zum Thema gemacht. Darin geht es um die Sehnsucht nach Halt, Sicherheit und nach Beständigkeit, die so viele Menschen in ihrem Leben immer wieder beschäftigt: Werden wir gesund bleiben? Kann ich mich auf meinen Partner verlassen? Ist mein Arbeitsplatz auch morgen noch sicher?
Fragen nach Sinn und Gemeinschaft
„Viele dieser Fragen bleiben unbeantwortet und können auch nicht vertraglich abgesichert werden, denn letztendlich kommt es auf unser Vertrauen an“, sagt Angela Braun und hat auch einen Tipp: „Wir sollten es wie die Jünger Jesu machen. Sie haben darauf vertraut, in seiner Nähe immer sicher zu sein.“
Auch das „Miteinander“ wird thematisiert: Der Apostel Paulus scheint einen realistischen Blick darauf zu haben, wenn er an eine in einem Brief an die Gemeinde in Ephesus schreibt: „Ertragt einander!“ Hier stellten sich Fragen nach dem Wert guter Gemeinschaft, sagt Braun: „Jeder sollte sich überlegen, was er bereit ist, für ein gutes Zusammenleben zu tun.“
Die Resonanz auf die Ruhe-Oasen ist gut, sagt Elisabeth Göken: „Oft sind die Stühle oder Sitzplätze besetzt. Das zeigt, dass unser Angebot angenommen wird.“