Ordensfrau kritisiert Auslagerung des Themas

Schwester Katharina: Rom fehlt Mut, Frauenweihe bei Synode zu beraten

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Der Vatikan will die Weihe von Frauen von einer Expertengruppe beraten lassen, nicht vom Plenum der Weltsynode. Schwester Katharina Kluitmann findet das mutlos - auch, weil die Weltsynode gezeigt habe, wie wichtig das Thema weltweit sei.

Die ehemalige Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, Schwester Katharina Kluitmann, kritisiert den Umgang des Vatikans mit dem Thema Frauenweihe. Es sei „enttäuschend“, dass gerade dieses Thema einmal mehr auf die lange Bank geschoben werde, sagte die Franziskanerin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Sie bezog sich auf die Ankündigung des Vatikans, mehrere Themen wie etwa die Frage nach der Weihe von Frauen aus der laufenden Weltsynode herauszulösen.

„Wie viele Arbeitsgruppen zum Diakonat der Frau soll es denn noch geben?“, fragte Kluitmann. Die ersten Phasen der Weltsynode hätten gezeigt, dass das Thema weltweit vielen auf den Nägeln brenne. Offenbar fehle aber der Mut, bei der Synode darüber offen zu beraten und auch Entscheidungen zu treffen.

Offenen Brief an den Papst formuliert

Kluitmann ist Mitglied des Synodalen Ausschusses und war Delegierte beim deutschen Reformprojekt Synodaler Weg. Sie ergänzte, sie habe vor einiger Zeit einen Offenen Brief an Papst Franziskus geschrieben, um ihm die Dringlichkeit eines Dialogs auf Augenhöhe noch einmal deutlich zu machen. Leider habe sie bis heute „noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung“ erhalten.

Der Vatikan hatte zehn Studiengruppen angekündigt, die sich mit je einem vom Papst formulierten Themenkomplex beschäftigen. Eine Fragestellung in einer Gruppe soll lauten, ob Frauen Diakonin werden können. Bislang ist das Weiheamt des Diakons in der katholischen Kirche Männern vorbehalten, ebenso das Priester- und Bischofsamt.

Im Oktober sollen die Experten den Stand ihrer Arbeit bei der zentralen Sitzung der Weltsynode im Vatikan vorstellen. Die Synodalen können über die Themen aber nicht abstimmen. Ihre Endergebnisse erarbeiten die Gruppen bis Juni 2025 und legen sie dann dem Papst vor.

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