Winterkamp: Reform der kirchlichen Grundordnung konsequent angehen

So bewerten Teilnehmende aus dem Bistum Münster die Synodalversammlung

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Teilnehmende aus dem Bistum Münster haben sich großteils positiv über die dritte Synodalversammlung geäußert. Bischof Felix Genn ist dankbar für das Erreichte, sieht aber noch Themen mit Sprengkraft, Generalvikar Klaus Winterkamp will eine Reform des Arbeitsrechts angehen. Kerstin Stegemann vom Diözesankomitee sieht klare Zeichen für mehr Mitbestimmung.

Bischof Felix Genn hat sich dankbar für den Verlauf der am Samstag zu Ende gegangenen Synodalversammlung geäußert. Er werte es als positiv, „dass es eine breite Zustimmung zu allen 14 Vorlagen gab“, heißt es in einer Mitteilung des Bistums Münster. Zugleich räumte er ein: „In manchen Fragen, die noch in Zweiter Lesung beraten werden müssen, liegt noch viel Sprengstoff, weil hier fundamentale Fragen unseres Glaubens und der kirchlichen Lehre angesprochen werden.“

Weiter sagte Genn: „Die Zustimmung zu den Vorlagen zeigt für mich: Es gibt einen großen Willen der Synodalen für Veränderungen in der katholischen Kirche. Das betrifft insbesondere das Thema Macht und Gewaltenteilung. Ich bin zuversichtlich, dass der Synodale Weg gut weitergehen wird und dass wir auch mit der Weltkirche zusammenbleiben." Die Versammlung lerne gerade Synodalität. "Das meint keine totale Harmonie."

"Kirche in Deutschland muss ihrem Gewissen folgen"

Die Münsteraner Theologie-Professorin Dorothea Sattler bescheinigte dem Treffen in Frankfurt einen „historisch bedeutsamen Moment“. Denn: „Mit großer Mehrheit hat eine Versammlung von Bischöfen, Priestern und Laien dafür votiert, das Thema ,Frauenordination‘ in neuer theologischer Anstrengung auch im weltkirchlichen Kontext zu besprechen.“

Auch Schwester Katharina Kluitmann aus Münster ist überwältigt von dem Willen, etwas zu bewegen: „Solche Zustimmungszahlen zu allen Dokumenten hätte ich nicht erwartet.“ Denkbar sei zwar eine „Uneinigkeit“ zwischen dem Vatikan und den synodalen Texten, aber: „Auch die Kirche in Deutschland muss ihrem Gewissen folgen."

Stegemann: So kann es weitergehen

Als einen wesentlichen Meilenstein "auf dem Weg zur Ermächtigung für zahlreiche Menschen in der Kirche" wertet Generalvikar Klaus Winterkamp die beschlossene Reform der Grundordnung für die kirchlichen Mitarbeitenden. Der Synodale Weg werde zudem dann ein Erfolg werden, „wenn eine Umsetzung zumindest der Beschlüsse, die wir in den deutschen Diözesen regeln könnten, so konsequent wie pragmatisch angegangen wird.“

Von der Debatte um den Text zur Beteiligung von Laien an der Bischofsbestellung zeigte sich Kerstin Stegemann, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster, „besonders beeindruckt“. Sie sagte: „Mit diesem Text, der hier final verabschiedet wurde, ist ein klares Zeichen für mehr Mitbestimmung durch Laien gesetzt. So kann es weitergehen.“

Zekorn betont Differenzen zum Lehramt

Weihbischof Rolf Lohmann begrüßte die Entscheidungen der Synodalversammlung zur Sexuallehre der Kirche. Sie wie auch der Katechismus müssten "in Teilen erneuert werden, wenn es um die Bewertung der Sexualität geht, wenn es um die Segnung Liebender geht, wenn es um die Glaubwürdigkeit und Wahrhaftig geht". Die Kirche brauche Veränderung, Erneuerung und Umkehr, betonte Lohmann auf der Facebook-Seite des Bistums.

Weihbischof Stefan Zekorn sagte, er sei dankbar, dass nach kontroverser Diskussion der grundlegende Orientierungstext des Synodalen Weges verabschiedet wurde. Laut Posting in den Sozialen Netzwerken des Bistums betonte er zudem: "Dennoch sehe ich große Unterschiede in der Frage der Bedeutung der kirchlichen Überlieferung und des Lehramts für den Glauben."

Söding: Mutig, respektvoll, fleißig

Theologie-Professor Thomas Söding, Vizepräsident des Synodalen Weges und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken aus Münster, erklärte: „Die katholische Kirche kann Synode. Sie ist mutig, respektvoll und fleißig.“ Der Text zu Macht und Gewaltenteilung zeige, was alles in der katholischen Kirche möglich sei, wenn man es wolle.

„Die Kirche steht nicht bei Null. Aber Synodalität ist eine fortwährende Aufgabe“, sagte Söding. Und er resümierte: „Ich bin nach Frankfurt gefahren, weil ich mich für die Umkehr und Erneuerung der katholischen Kirche einsetze. Ich werde in dem Wissen nach Hause fahren, dass wir Weichen gestellt haben. Auf diesem Weg muss es voran gehen – in der Synodalversammlung und in den Diözesen.“

UPDATE: Klarere Formulierung im 8. Absatz. (08.02.2022, 11:00/mn)

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