Jahresbrief der Clemensschwestern zu Friede und Münsters Himmelsleiter

Warum Münsters Oberbürgermeister Lewe Schwester Euthymia verehrt

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Im Münsterland ist die selige Schwester Euthymia auch fast 70 Jahre nach ihrem Tod bekannt und beliebt. Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe nennt sie sogar eine „Heilige“. Und erzählt, warum er ihr so verbunden ist.

Als „besonders emotional mit Schwester Eutyhmia verbunden“ hat sich Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe bekannt. Er halte sie für eine „münstersche Heilige“ und für eine „Himmelsleiter“, sagte er im Interview für den „Euthymia-Jahresbrief 2024“, den die Clemensschwestern aus Münster jährlich herausgeben.

In diesem Jahr steht das soeben erschienene, kleine Heft im Zeichen des Friedens und der Himmelsleiter der Künstlerin Billi Thanner an Münsters Lambertikirche. Die 2001 selig gesprochene Schwester Euthymia sei „trotz aller Widrigkeiten konsequent ihren Weg gegangen in ihrer unfassbar herzlichen Zuneigung“, sagt Lewe. Sie habe „getan, was eben dran war“ und sei daher eine „Alltagsheilige“, so Lewe.

Wer war Schwester Euthymia?

Schwester Euthymia (1914-1955) stammte aus einfachen Verhältnissen, wurde in Halverde (Kreis Steinfurt) geboren und trat 1934 in die Gemeinschaft der Clemenschwestern in Münster ein. Vor allem durch ihren Dienst an kranken Menschen sowie an Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern und durch ihre tiefe Frömmigkeit war sie schon zu ihren Lebzeiten äußerst beliebt. 

Nach ihrem Tod bildete sich spontan eine lange Schlange vor der Totenkapelle. An ihrem Grab auf Münsters Zentralfriedhof entzünden bis heute viele Menschen Kerzen und vertrauen ihr ihre Anliegen an.

Lewe, Euthymia und 9/11

Lewe erinnert in dem Interview an die Seligsprechung von Schwester Euthymia am 7. Oktober 2001 durch Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz im Vatikan – nur einen Monat nach den Al-Qaida-Anschlägen des 11. September in den USA, für Lewe „Symbol einer weiteren dramatischen Zeitenwende“. 

Damals sei während eines Empfangs in der deutschen Botschaft nach der Seligsprechung die Nachricht bekannt geworden, dass die Amerikaner gegen Afghanistan in den Krieg ziehen würden, berichtet Lewe. „Da kippte die Stimmung und uns war klar, dass der Frieden deutlich stärker gefährdet war, als man es sich bis dato vorstellen konnte.“ Mit diesem „Spannungsmoment“ verbinde er Schwester Euthymia: „Auf der einen Seite diese kleine, tolle Frau und ihre trostspendende Botschaft, auf der anderen Seiten haben wir gemerkt, dass da unsere Weltordnung zusammenbricht.“

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