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Die erste Phase der von Papst Franziskus ausgerufenen Weltsynode der katholischen Kirche ist weitgehend abgeschlossen. Insgesamt habe das Synodensekretariat von mehr als 100 der 114 nationalen Bischofskonferenzen Rückmeldungen zu der Synodenumfrage erhalten, sagte der Generalrelator der Synode, Kardinal Jean-Claude Hollerich, am Freitag im Vatikan. "Diese unglaubliche Zahl sagt uns: Ja, die Kirche befindet sich in einer Synode", so der Luxemburger Erzbischof.
Der Leiter des Synodensekretariats, Kardinal Mario Grech, sieht durch die Rückmeldungen "viel Hoffnung für die Zukunft der synodalen Kirche". Besonders beeindruckt zeigte sich Untersekretärin Nathalie Becquart von den Antworten aus "leidgeprüften Ländern". So seien im Sekretariat Rückmeldungen aus der Ukraine, Myanmar oder dem Libanon eingetroffen. Auffällig sei insgesamt der "offene Stil" der regionalen Zusammenfassungen, so Becquart.
Was die Weltsynode erreichen soll
Mit der Synode will Papst Franziskus eine andere Debatten- und Beteiligungskultur schaffen, damit die Kirche besser auf aktuelle Herausforderungen eingehen kann. Es geht dabei auch um die Frage, wie Laien gestärkt werden können.
Die Befragungen der Katholiken weltweit hatte das Sekretariat darum breit gestreut. Neben den Bistümern haben auch Ordensgemeinschaften, Privatpersonen und Vatikanbehörden teilgenommen.
"Größter Befragungsprozess"
Mit einem Online-Projekt erreichte das Sekretariat rund 20 Millionen Personen und erhielt rund 150.000 Rückmeldungen für den Fortgang der Synode. Hollerich sprach in diesem Zusammenhang von einem in der katholischen Weltkirche in diesem Umfang noch niemals zuvor erreichten Befragungsprozess.
Ein Expertenteam erarbeitet nun ein Arbeitsdokument für die zweite Phase des zunächst auf zwei Jahre angelegten Prozesses. Das Arbeitspapier ("Instrumentum laboris") soll in zwei Monaten vorgestellt werden.
Weiter auf der kontinentalen Ebene
Auf dessen Grundlage werden die sieben kontinentalen Bischofsversammlungen der katholischen Kirche - Afrika, Ozeanien, Asien, Naher Osten, Europa, Lateinamerika sowie USA/Kanada - bis März 2023 je ein eigenes Dokument erstellen. Diese sieben Abschlussdokumente wiederum fließen bis Juni 2023 in ein zweites Arbeitsdokument ein. Auf dessen Grundlage berät die Bischofsversammlung der Synode im Oktober 2023 in Rom.