Themenwoche „Dauerbrenner im Ehrenamt“ (3) - Maria Möhlmann, Langförden

Zeit als Kapital - als Bezirkshelferin besucht sie 30 Frauen jährlich

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In der Frauengemeinschaft St. Laurentius Langförden arbeiten mehr als 400 Frauen zusammen. Der Verband lebt von dem Blick auf die einzelnen Mitglieder. Den haben die Bezirkshelferinnen bei ihren regelmäßigen Besuchen. Maria Möhlmann betreut 30 Mitglieder im Ortsteil Langförden-Nord.

Maria Möhlmann braucht da manchmal viel Zeit. Aber die nimmt sie sich. Wenn sie als Bezirkshelferin Mitglieder der Frauengemeinschaft St. Laurentius Langförden besucht, kann das Gespräch kurz sein. Denn bei ihrem Besuch im November kassiert sie eigentlich nur den Mitgliedsbeitrag von 15 Euro und bringt das neue Jahresprogramm mit.

Aber oft dauern die Gespräche länger, berichtet sie. Weil sie manchmal bei Frauen sitzt, die ihren Mann verloren haben, deren Kinder weggezogen sind, die vielleicht wenig Kontakte haben. „Die wollen dann reden, einfach nur reden.“

23 Bezirkshelferinnen für 430 Frauen

Dann nimmt sich Maria Möhlmann eben diese Zeit. Sie hat davon mehr als früher, seit die Tochter den elterlichen Obstbaubetrieb übernommen hat. Im Sommer steht Maria Möhlmann wohl noch über Wochen auf dem Feld: als Pflückaufsicht bei der Erdbeerernte. Aber sonst – da kann sie sich inzwischen mehr Zeit für den Einsatz als Bezirkshelferin nehmen.

Die 430 Frauen in der Frauengemeinschaft St. Laurentius werden von 23 Bezirkshelferinnen betreut, die in den einzelnen Ortsteilen und Bauerschaften der Pfarrgemeinde bei Vechta direkten Kontakt halten. Über die üblichen Veranstaltungen wie Frauengottesdienste, Vorträge und Ausflüge hinaus.

30 Frauen im Bezirk

Maria Möhlmann kennt die 30 Frauen aus ihrem Bezirk „Langförden-Nord“ gut. Eigentlich gehören sie alle zur erweiterten Nachbarschaft, obwohl die hier am Rande von Langförden zwischen landwirtschaftlichen Betrieben oft weitläufig ist.

Diese Besuche sind wichtig. So beschreibt Maria Möhlmann ihre Erfahrung nach vier Jahren in dieser Aufgabe. Die Frauengemeinschaft St. Laurentius habe nicht umsonst beschlossen, manche Frauen kurz vor Weihnachten noch ein zweites Mal zu besuchen: mit einer Grußkarte des Verbandes, Süßigkeiten und einer Blume.

Alleinstehende wohl oft reden

Besucht werden hier gezielt alleinstehende Frauen ohne Familienanschluss, Frauen, bei denen die Familie nicht im Haus oder in der Nähe wohnt. In Maria Möhlmanns Bezirk ist das jede Fünfte.

Das sind die Besuche, für die sie auch einmal mehr Zeit braucht. „Ich schaue ja nicht auf die Uhr“, sagt Maria Möhlmann, aber sie habe auch schon anderthalb Stunden bei solchen Besuchen gesessen. Gerade einsame Menschen seien mit ihren Gedanken den ganzen Tag allein. „Und dann komme ich und höre ihnen einfach zu.“

Möhlmann übernimmt viele Aufgaben

Maria Möhlmann hat in Langförden schon dreizehn Jahre im Pfarrgemeinderat gesessen, hat Kinder auf Erstkommunion und Firmung vorbereitet, ist Kommunionhelferin und Ansprechpartnerin für die Seniorengemeinschaft.

Aber sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie diesen Besuchsdienst als Bezirkshelferin der Frauengemeinschaft Langförden für genauso wichtig hält.

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