Jubiläumsjahr ab 3. März – Anlass ist ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin

1.700 Jahre freier Sonntag – KAB: Arbeitsverbot ist „keine Spaßbremse“

  • Am 3. März 321, also vor 1.700 Jahren, erklärte der römische Kaiser Konstantin den Sonntag zum verpflichtenden Feiertag.
  • Am 3. März 2021 startet ein Jubiläumsjahr.
  • Aus dem Anlass meldet sich die KAB im Bistum Münster: Das Arbeitsverbot an Sonn- und Feiertagen sei „keine Spaßbremse“, sondern gesellschaftlich notwendig.

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Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Münster sieht im Arbeitsverbot an Sonn- und Feiertagen „keine Spaßbremse“. Vielmehr sei der freie Tag Voraussetzung für ein intaktes Familienleben und die Teilhabe am kulturellen, politischen, kirchlichen und sozialen Leben, sagt KAB-Diözesanpräses Michael Prinz nach Verbandsangaben. „Erst der arbeitsfreie Sonntag schafft den sozialen Kitt in unserer Gesellschaft.“

Die kirchlich-gewerkschaftliche „Allianz für den freien Sonntag“, zu der auch die KAB gehört, feiert den Sonntag mit einem Jubiläumsjahr ab dem 3. März. Anlass ist, dass der römische Kaiser Konstantin am 3. März 321, also vor 1.700 Jahren, per Edikt den Sonntag zum verpflichtenden Feiertag erklärte.

 

Gegen fortgesetzte Sonntags-Ausnahmen

 

Aus Anlass des Jubiläums forderte KAB-Bundespräses Stefan Eirich die Politik zum Einsatz für den arbeitsfreien Sonntag auf. „Sie muss restriktiv gegen Versuche vorgehen, noch mehr Menschen am Sonntag regulär arbeiten zu lassen“, sagte Eirich der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück. Als Beispiel nannte er große Internet-Versandhändler wie Amazon, „die meinen, immer lauter darauf pochen zu können, wie sie sich den Sonntag vorstellen“.

Der KAB-Präses lehnt auch Sonntagsöffnungen ab, die dem Handel während oder nach der Corona-Pandemie zusätzlichen Umsatz ermöglichen sollen. Der Sonntag sei vom Grundgesetz geschützt. „Dieser besondere Schutz darf nicht durch eine fortlaufende Ausnahmegesetzgebung ausgehöhlt werden.“ Es sei erwiesen, dass von verkaufsoffenen Sonntagen nicht viele Geschäfte wirklich profitierten.

 

„Damit Menschen Menschen bleiben“

 

„Der Sonntag hilft, dass Menschen Menschen bleiben können“, so Eirich. Es sei ein hohes Gut, wenn viele wüssten, dass sie am Sonntag durchatmen könnten. Ein beliebiger anderer freier Tag habe nicht dieselbe Qualität: „Wenn jeder irgendwann freihat, kann sich niemand mehr verabreden.“

Der Priester rief die Kirche auf, sich positiv in die Debatte einzubringen. „Wer nur betont, dass am Sonntag nicht eingekauft werden darf, hat das Problem der sterbenden Innenstädte, das viele Menschen umtreibt, natürlich nicht gelöst.“. Kirchliche Vertreter sollten sich für die Rettung von Innenstädten einsetzen, etwa durch Beteiligung an „runden Tischen“.

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