Wahlen am 11. und 12. November

35 Pfarreien im Bistum Münster wählen Pfarreiräte per Brief

Pfarreiratswahl nur per Brief – für diesen neuen Weg haben sich 35 Pfarreien im Bistum Münster entschieden. Das sagte die Geschäftsführerin des Diözesankomitees der Katholiken, Ise Kamp. Sie warb gemeinsam mit Bischof Felix Genn für die Wahlen.

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Pfarreiratswahl nur per Brief – für diesen neuen Weg haben sich rund 30 Pfarreien im Bistum Münster entschieden. Das sagte die Geschäftsführerin des Diözesankomitees der Katholiken, Ise Kamp, am Mittwoch vor Journalisten in Münster. Kamp warb gemeinsam mit Bischof Felix Genn und zwei Pfarreiratsmitgliedern für die Pfarreiratswahlen, die am 11. und 12. November in beiden Teilen des Bistums stattfinden.

UPDATE: Die Frist ist abgelaufen. In 35 Pfarreien wird per Brief gewählt.

„Bis zum 31. Mai haben 31 von 212 Pfarreien im Bistum die allgemeine Briefwahl beantragt“, sagte Kamp. Bis Donnerstag, 1. Juni, läuft die Frist, sodass sich vielleicht noch weitere Pfarreien melden würden, die auf Briefwahl umstellen wollen.

In diesen Pfarreien – und allen Filialgemeinden – ist dann ausschließlich Briefwahl möglich. Die Pfarrbüros erhalten vom Generalvikariat in Münster adressierte Wahlunterlagen für alle katholischen Christen, die im Gebiet der Pfarrei wohnen. „So werden auch die erreicht, die nicht regelmäßig Kontakt zur Pfarrei haben oder die Gottesdienste besuchen.“ Die Verteilung liege allerdings bei den Pfarreien, die die Unterlagen – auf ihre Kosten – durch Ehrenamtliche, Dienstleister oder die Post zustellen lassen können, sagte Kamp auf Nachfrage von „Kirche+Leben“.

 

Gute Briefwahl-Erfahrungen

 

Wie die Stimmabgabe läuft, entscheidet jede Pfarrei selbst. Sie kann nach Kamps Worten einen Zeitraum angeben, in dem die Katholiken ihre Stimmzettel zurücksenden sollen. „Wir empfehlen aber auch den Briefwahl-Pfarreien, am Wahlwochenende Wahllokale zu öffnen“, sagte Kamp. Dort könnten die Wähler ihre Briefwahl-Stimmen dann persönlich abgeben und müssten sie nicht schicken. „Nutzen Sie die Chance, in den Wahllokalen über die Arbeit der Pfarreiräte und die Angebote der Pfarrei zu informieren“, warb Kamp.

Nach ihren Angaben habe sich das Bistum Münster wegen der guten Erfahrung anderer Diözesen dazu entschlossen, die allgemeine Briefwahl anzubieten. Im Bistum Würzburg habe sich die Wahlbeteiligung deswegen von 16 auf 33 Prozent verdoppelt, im Erzbistum München sei sie um ein Drittel gestiegen. Einige Bistümer überlegten bereits, Pfarreiräte künftig flächendeckend und ausschließlich per Brief wählen zu lassen. Bei den Pfarreiratswahlen 2013 war die Beteiligung im Bistum Münster auf 7,1 Prozent eingebrochen – nach 10,3 Prozent im Jahr 2009.

 

Genn: Einsatz der Ehrenamtlichen beeindruckt mich

 

Bischof Felix Genn würdigte die Arbeit der Pfarreiräte. Die Institution, in der Laien „pastorale Verantwortung haben und mitentscheiden können“, habe sich „bewährt“. Ehrenamtliche seien im Bistum Münster „keine Lückenbüßer“. Er selbst, betonte der Bischof, sei immer wieder beeindruckt von der „Qualität und Intensität“ ihres Engagements.

Die Pfarreiräte würden „auch Ehrenamtliche außerhalb der Gremien motivieren“, lobte Genn. Die Gewählten zeigten mit ihrem Gesicht, dass ihnen „der Glaube und ihre Pfarrei wichtig sind“.

 

Erstmals dürfen 14-Jährige wählen

 

Erstmals können bei der Pfarreiratswahl 14- und 15-Jährige mitwählen. Das hatte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) beantragt. Es gehe nicht darum, einfach „die Wahlbeteiligung zu erhöhen“, sagte BDKJ-Diözesanpräses Hendrik Drüing im Gespräch mit „Kirche+Leben“. Ziel sei, die Beteiligung und Mitsprache junger Menschen in den Pfarreien zu verbessern. Drüing kündigte an, der BDKJ und die Jugendverbände würden nach den Sommerferien noch mit mehreren Aktionen für die Beteiligung an der Wahl werben.

Franziska Lehmkuhl begrüßte es, dass Jugendliche mitwählen können. „Wir sind doch die Zukunft der Pfarreien“, sagte die 20-Jährige, die seit 2013 dem Pfarreirat von Liebfrauen Bocholt angehört. Gabriele Ludwigs (63), seit 2009 im Pfarreirat, seit 2014 in jenem der fusionierten Pfarrei St. Nikomedes Steinfurt, sagte, sie schätze es, sich einbringen und die Gemeinde der Zukunft mitgestalten zu können. Das gelte auch für den Fusionsprozess.

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