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Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) „Kirche und Rechtsextremismus“ ruft die Konfessionen zum verstärkten Kampf gegen Rassismus auf. Sie sollten in aller Deutlichkeit herausstellen, dass solche Thesen „in einem manifesten Widerspruch zu christlichen Glaubensgrundsätzen stehen“, sagte BAG-Leiter Henning Flad den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück.
Beide Kirchen äußerten sich zwar eindeutig zum Thema, so Flad. Allerdings kämen Erklärungen der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland in den Pfarreien nicht an. Man könne nicht davon ausgehen, dass „unten alles automatisch mitgetragen wird, nur weil es die Leitung oben so verkündet hat“. Deshalb sei es notwendig, dass beide Kirchen stärker das Gespräch über Rassismus und Rechtsextremismus auf Gemeindeebene suchten.
„In den Gemeinden über Ressentiments sprechen“
Studien zeigten, dass es sehr viele Menschen mit rassistischen Ressentiments gebe, die sich aber nicht offen äußerten. In den Gemeinden aber sollte über diese Ressentiments gesprochen werden. „Wenn die Leute gar nichts mehr sagen, dann gibt es auch keine Chance, ihren Vorurteilen zu widersprechen“, so Flad. Gespräche müssten „in der Sache klar, aber auf der persönlichen Ebene nicht verletzend“ geführt werden.
Die BAG „Kirche und Rechtsextremismus“ ist ein ökumenisches Netzwerk von mehr als 40 Projektstellen, Organisationen und Basisinitiativen. Sie will nach eigener Darstellung „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit innerhalb und außerhalb der Kirchen benennen, ihr konstruktiv entgegentreten und sie überwinden“.