Predigten im Dom in Münster

Bischof Genn an Weihnachten: Kraft der Hoffnung stärker als die Kriege

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Kriege nicht zuletzt im Heiligen Land trüben die Weihnachtsfreude. Bischof Felix Genn aus Münster ermutigt aber, der Weihnachtsbotschaft der Hoffnung zu trauen.

Zu Weihnachten hat Bischof Felix Genn zu Zuversicht trotz der Kriege – etwa im Heiligen Land – ermutigt. In seinen Predigten im Dom in Münster betonte Genn zugleich, die Spannung sei „kaum auszuhalten“ zwischen „den furchtbaren Wirklichkeiten in der Ukraine, im Jemen, im Heiligen Land und in den vielen anderen Kriegsgebieten“ und der Sehnsucht, die in der Geburt Jesu in Bethlehem aufbreche.

Mit Bezug auf die Lesung aus dem biblischen Buch des Propheten Jesaja in der Heiligen Nacht sagte Genn laut seiner Pressestelle: „Viele Völker leben in der Finsternis, leben im Land des Todesschattens. Viele Menschen erleben ein drückendes Joch, Stiefel, die dröhnend daher stampfen, Mäntel, die in Blut gewälzt sind, Terror, Krieg, Gewalt.“

„Abgrund des Menschen“

Er erinnerte an das Massaker der islamischen Terrororganisation Hamas in Israel am 7. Oktober: „In welch einen Abgrund des Menschen haben wir schauen müssen, wenn Menschen Menschen abschlachten, sich daran freuen, andere zu Grunde zu richten?“ Ganz in der Nähe von Jesu Geburtsort Bethlehem sei „mit Triumphgeheul das Abschlachten von Säuglingen gefeiert“ worden.

Doch die Weihnachtsbotschaft bringe Veränderung, so der Bischof: Wenn „die Despoten zu Staub geworden sind, und nichts anderes wird mit ihnen geschehen“, dann werde Jesus „uns aus dem Staub emporheben und alle, die in Finsternis und im Schatten des Totenreiches sitzen“.

„Gott will nicht, dass der Mensch verloren geht“

Genn sprach in der Christmette im Dom von der „Kraft der Hoffnung des Glaubens“ und vom unzerstörbaren „Gesicht Gottes, der uns in einem Kind anschaut“.

Im Hochamt am ersten Weihnachtstag sagte der Bischof, zwar seien die Menschen zerbrechlich und die Erde scheine auf eine Katastrophe zuzusteuern. Aber Rettung sei möglich, weil Jesus nicht in der Krippe von Bethlehem geblieben sei, sondern sich aufgemacht habe zu den Menschen.

So sei Gott: „Er wirbt um den Menschen, er sorgt sich und will nicht, dass einer verloren geht.“ Deshalb könnten Christinnen und Christen „trotz allem“ Frieden ankündigen und die „Botschaft vom Heil verheißen“.

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