Vielseitigkeit und Attraktivität kirchlicher Berufe werden präsentiert

Bistum Münster startet Kampagne „Gott sei Dank für dein Talent“

Das Bistum Münster hat eine Kampagne gestartet, in der es die Kirche als attraktiven Arbeitgeber präsentiert. Unter dem Motto „Gott sei Dank für dein Talent“ soll dabei die große Bandbreite der Berufe im Raum der Kirche vorgestellt werden.

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Das Bistum Münster hat eine Kampagne gestartet, um die Kirche als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren. Unter dem Motto „Gott sei Dank für dein Talent“ soll die große Bandbreite der Berufe im Raum der Kirche vorgestellt werden. Über das Internet, Anzeigen, Publikationen und Veranstaltungen soll in den kommenden Wochen deutlich werden, wie vielseitig die Berufswelt in der katholische Kirche ist. Insgesamt wird die Kampagne, die mit der Düsseldorfer Agentur Castenow umgesetzt wird, dem Bistum 600.000 Euro kosten.

Mehr Informationen:
www.kirchentalente.de

Sie solle kein Eigenlob sein, sagte Bischof Felix Genn bei der Präsentation in Münster. Es sei aber wichtig, in einer Zeit vieler negativer Schlagzeilen über die Kirche zu zeigen, dass sie als Arbeitgeber kein System sei, das aus der Welt gefallen sei. „Es geht darum, wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das sehen und erfahren – und sehr viele von ihnen tun das sehr positiv.“

 

„Kirche ist nicht so schlimm“

 

So werden in der Kampagne 27 Mitarbeiter aus unterschiedlichen Berufsgruppen zu Wort kommen und ihre Berufsgeschichte erzählen. „Sie bringen damit zum Ausdruck, dass sie gerne bei der Kirche arbeiten, weil sie ihre Arbeit in tollen Teams machen, weil sie ihre Aufgaben als sinnvoll erleben und weil sie fair bezahlt werden.“ Davon sollten sich jene ansprechen lassen, die auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sind, sagte der Bischof: „Wagen Sie es, bewerben Sie sich – so schlimm ist Kirche als Arbeitgeber nicht.“

Es werde in der allgemeinen Arbeitsmarktentwicklung auch für die Kirche künftig zunehmend schwieriger, geeignete Fachkräfte zu finden, erläuterte Diethelm Schaden, Personalchef im Generalvikariat in Münster, den Hintergrund der Kampagne. Das gelte nicht nur für klassische Berufe wie Erzieherinnen, Pflegekräfte und Kirchenmusiker. „Viele Menschen, auch kirchlich engagierte, wissen gar nicht, dass wir Berufe anbieten, die überall in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst gesucht werden.“ Dazu gehörten unter anderem IT-Fachleute, Architekten, Juristen, Betriebswirtschaftler, Gärtner und Techniker.

 

Ein attraktiver Arbeitgeber

 

Er könne aber mit „Fug und Recht“ behaupten, dass die Kirche im Bistum Münster ein attraktiver Arbeitgeber sei, sagte Schaden im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“. „Neben vielen Fortbildungsmöglichkeiten und einer bewussten Frauenförderung in Leitungsämtern haben wir auch sehr viel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf getan.“ So sei es etwa möglich, über so genannte Zeitwertkonten Arbeitszeit zu sparen, um in einen vorzeitigen Ruhestand zu gehen oder die Möglichkeit zu haben, einen pflegebedürftigen Angehörigen zu betreuen.

Diethelm Schaden
Diethelm Schaden, Personalchef des Bistums Münster. | Foto: Michael Bönte

Zudem sei die Atmosphäre in den kirchlichen Einrichtungen eine besondere, sagte Schaden. „Wir fühlen uns als große Dienstgemeinschaft, die versucht, einen Sendungsauftrag zu erfüllen.“ Dabei sei es in vielen Arbeitsbereichen grundsätzlich nicht erforderlich, katholisch zu sein. Es gehe aber darum, die Werte der katholischen Kirche mitzutragen und nicht im Widerspruch dazu zu stehen. So könnten zum Beispiel auch konfessionslose oder muslimische Bewerber in katholischen Kindergärten tätig sein, „wenn sie das katholische Profil mittragen“.

 

100.000 Mitarbeiter

 

Die Kirche im Bistum Münster sei mit 100.000 Mitarbeiter in Kirchengemeinden, Verwaltung und der Caritas im rheinisch-westfälischen Teil des Bistums einer der größten Arbeitgeber in NRW, hieß es. Der Bischof hatte sich bereits per Video und auf Postkarten an die Hauptamtlichen gewandt. Sein Botschaft: „Danke, dass Sie Ihr Talent in die Gemeinschaft der katholischen Kirche in unserem Bistum einbringen.“