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Der Deutsche Caritasverband kritisiert die geplante Mehrwertsteuersenkung auf Gaspreise scharf. Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa bezeichnete das Vorhaben als sozial- und klimapolitisch „völlig falsches Signal“.
Statt neue klimaschädliche Subventionen einzuführen, müssten bereits bestehende gekürzt werden. Erneuerbare Energien würden außerdem mit dem vollen Mehrwertsteuersatz belegt, kritisierte Welskop-Deffaa: „Aus klimapolitischer Sicht ist dies ein Irrsinn.“
„Energiesparen ist das Gebot der Stunde“
Die hohen Gaspreise seien auch ein Signal. Bei allen müsse jetzt ankommen: „Energiesparen ist geopolitisch und klimapolitisch das Gebot der Stunde“, sagte die Caritas-Präsidentin.
Die Bundesregierung will die Mehrwertsteuer auf Gas von 19 auf sieben Prozent senken. Damit soll unter anderem der zusätzliche Preisanstieg durch die Gasumlage ausgeglichen werden.
„Für viele sind die Gaspreise nicht zu schultern“
Die Caritas-Präsidentin erklärte, es sei angesichts der rasant steigenden Gaspreise richtig, dass die Bundesregierung die Bürger entlaste. Eine Mehrwertsteuersenkung sei aber „Hilfe mit der Gießkanne“, die den einkommensarmen Haushalten wenig helfe. Vielmehr müssten Einnahmen aus der Mehrwertsteuer genutzt werden, um den Schwachen zu helfen, forderte Welskop-Deffaa.
„Aus unseren Beratungsstellen der Caritas wissen wir, dass die rasant steigenden Gaspreise für viele Haushalte nicht zu schultern sind“, so die Präsidentin. Familien mit niedrigem Einkommen könnten sich mit Energieeinsparanstrengungen allein nicht vor Energiearmut schützen.