15-Jähriger hatte sich verletzt und konnte nicht zur Kirche

Geerlings firmt Maximilian Weidner aus Dorsten im Wohnzimmer

Eine ungewöhnliche Firmung hat kürzlich Familie Weidner aus Dorsten gefeiert. Weil der 15-jährige Maximilian sich kurz zuvor verletzt hatte und nicht an der Messe teilnehmen konnte, firmte Weihbischof Dieter Geerlings ihn zuhause.

Anzeige

Eine ungewöhnliche Firmung hat kürzlich Familie Weidner aus Dorsten gefeiert. Weil der 15-jährige Maximilian sich kurz zuvor verletzt hatte und nicht an der Messe teilnehmen konnte, besuchte Weihbischof Dieter Geerlings ihn zuhause und firmte ihn dort.

Alles war bereit für den sonntäglichen festlichen Termin: Der 15-jährige Maximilian gehörte zu einer Gruppe von Jugendlichen, denen Weihbischof Dieter Geerlings das Sakrament spenden wollte. Doch kurz zuvor hatte Maximilian Pech: Bei einem Staffellauf erlitt er einen Muskelfaserriss. Ausgerechnet zu einer Zeit, in der Wichtiges für den Jugendlichen anstand: die Leistungsspange bei der Jugendfeuerwehr und die Firmung. Die ­Diag­nose machte ihm einen dicken Strich durch die Rechnung. Im Krankenhaus stellte sich sogar die Frage, ob eine Operation notwendig würde.

 

Die Feier knapp verpasst

 

Als Maximilian sonntags um 11 Uhr aus dem Krankenhaus nach Hause kam – eine Operation war ihm glücklicherweise erspart geblieben – hatte er die Firmfeier, die um 10 Uhr begonnen hatte, knapp verpasst. Doch die Enttäuschung dauerte nicht lange: Am Telefon meldete sich der Pastoralreferent von St. Agatha, Stefan Biesterfeldt. Er überbrachte den Vorschlag von Weihbischof Geerlings, zu der Familie nach Hause zu kommen und Maximilian dort zu firmen.

 

Gäste brachten Kerzen und Kuchen mit

 

„Wir haben uns sehr gefreut“, sagt Maximilians Vater Frank Weidner. „Wir waren ja davon ausgegangen, dass er an diesem Tag nicht gefirmt werden könnte. Deshalb hatten wir allerdings auch nichts vorbereitet.“ Doch Weidners wussten zu improvisieren: In Windeseile organisierten Maximilians Tan­te und Onkel einen Kuchen, eine andere Tante steuerte eine Kerze und Blumen bei, Nachbarn und Paten kamen hinzu.

„Die Firmung fand dann bei uns im Wohnzimmer statt“, berichtet Frank Weidner. „Es war toll, dass Weihbischof Geerlings das gemacht hat – und auch, wie er es gemacht hat. Wir haben Lieder gesungen und uns nach der Firmung noch eine Weile angeregt unterhalten, unter anderem über die Jugendfeuerwehr.“

 

„Ein gutes Bild von Kirche"

 

Das Ereignis hielten Weidners auf Fotos fest. „Maximilian hat sofort einem Freund geschrieben, was er erlebt hatte“, sagt der Vater. „Als der Freund das Foto sah, konnte er es kaum glauben. Seine erste Reaktion lautete: Das hast du doch am Computer gemacht!“, erinnert sich der Vater lachend.

Der Hausbesuch von Weihbischof Geerlings vermittle „ein gutes Bild von Kirche“, sagt der Pfarrer von St. Agatha Dorsten, Ulrich Franke. „So wird deutlich: Wir kommen zu dir, wir gehen auf deine Situation ein.“

 

Verbindung untereinander

 

Zwar habe der Jugendliche nicht an der festlichen Messe in der Kirche teilnehmen können, „aber dass er das Sakrament am selben Tag wie die anderen empfangen hat, schafft Verbindung untereinander“, sagt Pfarrer Franke. „Maximilian war ja auch vorbereitet."

Erst einmal zuvor hat es der Pfarrer erlebt, dass ein Bischof die Firmung bei einem Hausbesuch gespendet hat: Es war der 2009 verstorbene Weihbischof Josef Voß.

Anzeige