Aus Voliere ausgebrochen? Vogelart ist eigentlich in China heimisch

Goldfasan findet auf Dülmener Waldfriedhof neues Zuhause

  • Für tierische Aufregung sorgt auf dem Waldfriedhof in Dülmen jetzt ein Goldfasan.
  • Im Netz sorgen die Bilder des bunten Vogels für Klicks.
  • In freier Wildbahn kommt diese farbenprächtige Art sonst nur in China vor.

Anzeige

Nachtigall, ich hör dir trapsen? Was ist das für ein besonderer Vogel, der seit einigen Monaten auf dem katholischen Waldfriedhof in Dülmen unterwegs ist?

Der Naturfotograf Sven Bieckhofe hat das seltene Exemplar eines Goldfasans (Chrysolophus pictus) vor seine Linse bekommen und räumt damit in Expertenforen im Internet hunderte „Likes“ ab: „Ich war selbst überrascht, dass das Foto in den sozialen Medien so beliebt ist“, sagt der 35-Jährige, „aber es ist ja wirklich ein schönes Tier!“ Er vermutet, dass der exotische Vogel aus einer Privatvoliere ausgebüxt ist und nun auf dem Waldfriedhof eine neue Bleibe gefunden hat.

 

Vater des Fotografen ist Friedhofsjäger

 

„Der Goldfasan vom Waldfriedhof“ – so lautet bereits der tierische Spitzname - ist eine Hühnervogelart aus der Familie der Fasanenartigen, hat Bieckhofe recherchiert. Der Hahn gehört mit seiner goldgelben Haube, der intensiv roten Unterseite und den grün und blau schimmernden Federn auf Rücken und Flügeln zu den farbenprächtigsten Fasanen. Seine Federn finden sich – neben denen seines Kollegen, des deutschen Jagdfasans – auch auf so mancher Karnevalskappe wieder.

Ursprünglich stammt der 80 Zentimeter lange Goldfasan aus Zentralchina: „Dort lebt er in Gebirgszügen bis 2.000 Metern, die genügend Versteck- und Brutmöglichkeiten bieten. Offenes Gelände und dichter Wald meidet er“, weiß Bieckhofe, der in Hausdülmen lebt. Den Foto-Tipp bekam er von seinem Vater. Der Rentner hat auf dem Waldfriedhof eine Jagdpacht inne: „Als Friedhofsjäger ist er hier viel unterwegs und hat den Fasan öfter gesehen“, berichtet Bieckhofe.

 

Waldfriedhof bietet idealen Lebensraum für viele Tierarten

 

Auch wenn er nichts gegen ein gutes Wildbret hat, seine Tiere schießt Bieckhofe lieber mit der Kamera ab, als in „echt“. Auf dem Dülmener Waldfriedhof ist er gerne unterwegs, „weil es hier schön ruhig ist und der Friedhof vielen Tieren einen idealen Lebensraum bietet.“ Bieckhofe vermarktet seine Aufnahmen an internationale Tiermagazine und Tageszeitungen und engagiert sich in drei Naturschutzprojekten.

Anzeige