850 Ministranten beim Treffen auf dem BDKJ-Jugendhof in Vechta

Oldenburgischer Messdienertag: Begeisternder Dank für den Dienst am Altar

  • Insgesamt 850 Kinder und Jugendliche waren am Wochenende beim zweiten oldenburgischen Messdienertag auf dem BDKJ-Jugendhof dabei.
  • Sechs Jahre nach der Premiere dieses Treffen konnten sie bei bestem Wetter einen Dankeschön-Tag erleben.
  • Weihbischof Wilfried Theising hob in seiner Predigt den großen Wert des Einsatzes der Messdienerinnen und Messdiener hervor.

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Auf dem Rasen des BDKJ-Jugendhofs in Vechta geht es gerade ziemlich wild zu. „Es kommt eher darauf an, Spaß zu haben, als zu gewinnen“, erklärt Jette Overberg „Bubble-Soccer“, eine Art Fußballspiel, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in großen aufblasbaren Bällen stecken. Die 18-jährige Helferin aus Dinklage steht am Rand, und schickt immer wieder neue Kinder aufs Feld. Die Schlange ist lang.

Keine Frage: Bubble-Soccer ist eines der Highlights des bunten Programms beim Messdienertag auf dem BDKJ-Jugendhof in Vechta. „Der Tag ist supercool“, schwärmt Jette Overbeck. „Wir kommen alle aus unterschiedlichen Städten. Aber Messdiener zu sein, das verbindet uns. Es ist eine ganz andere Gemeinschaft als man sie sonst vielleicht hat.“

Messdienertag ermöglicht Gemeinschaft über Gemeindegrenzen

Das genießen auch schon die Jüngsten der 850 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der zwölfjährige Willi aus Dinklage im Kreis Vechta zum Beispiel hat Kasimir (13) aus Rastede im Landkreis Ammerland kennengelernt. Die beiden haben sich angefreundet. Beide finden Messdienen gut. „Aber es ist auch schön, mal noch was anderes miteinander zu unternehmen, wie heute zum Beispiel“, sagt Kasimir.

Annemarie und Emma (beide 10 Jahre alt) aus Langförden geht es ähnlich. Die beiden Freundinnen gehören seit einem Jahr zu den Messdienern. Auch sie schwärmen davon, dass es leicht sei, beim Messdienertag andere Messdienerinnen und Messdiener kennenzulernen.

Oldenburgischer Messdienertag soll motivieren und Dank ausdrücken

Das Verbindende am Messdiener-Sein spürt auch Paul Kemme (20) aus Lindern. Er gehört zum Vorbereitungsteam des Tages und spürt es auch in seiner Gemeinde. „Bei uns wird man Pfadfinder oder Messdiener. Und dann ist es das Programm, was dich dabei hält und motiviert: die Gruppenstunden, das Lager, die Gemeinschaft.“

Und manchmal auch ein Tag wie das große Messdienertreffen, zu dem die Kirche im Oldenburger Land am Samstag, 3. Juni., zum zweiten Mal geladen hatte. Im ersten Teil mit einem bunten Angebot von Spaß und Spiel.

Projekt von Messdienergemeinschaften für Messdienergemeinschaften

Das hatte das Team um Offizialats-Messdienerreferent und Chef-Organisator Tobias Fraas auf den Weg gebracht. Nicht allein, wie Tobias Fraas betont, sondern vernetzt mit den Messdienergemeinschaften im Offizialatsbezirk. Mit Action-Angeboten wie Fußball-Dart, einer Hüpfburg, Karaoke-Singen, einem Niedrigseil-Pfad, Minigolf, Basketball oder kreativen Aktionen wie Aquarellmalen, Armbänder Knüpfen oder Kerzen-Gestaltung, um nur einige wenige zu nennen.

Tobias Fraas: Der Aufwand hat sich gelohnt

Ein aufwendiges Programm von Messdienergemeinschaften für Messdienergemeinschaften, sagt Tobias Fraas. Und eines, dass sich gelohnt habe. „Wenn sich Leute nach Jahren an diesen Tag erinnern und anderen davon erzählen, haben wir vielleicht etwas gesät und freuen uns, dass das gelungen ist.“

Gruppenleiterin Emma Neumann (18), die mit 30 Kindern aus Harkebrügge im Kreis Cloppenburg angereist ist, hat so einen Effekt schon früher vor Augen. „Wir haben Kinder dabei, die gerade erst zur Kommunion gekommen sind und für die Ausbildung infrage kommen. Und die sind glücklich.“ Für sie könne der Tag ein Anreiz sein, Messdiener zu werden.

Begeisterte Jugendliche und Kinder beim Messdienertag

Theresa Schulte (17) aus Westerstede ist ebenfalls Leiterin und trägt das Banner ihrer Messdienergemeinschaft über der Schulter. „Wir wollten gerade für die Kleineren eine schöne Erfahrung möglich machen.“ Diese Hoffnung habe sich voll erfüllt. „Allein schon, mit wie viel Mühe das Programm hier vorbereitet wurde. Beeindruckend und einfach mega!“ Auch Messdienerleiterin Milla Schönig aus Friesoythe, die über Instagram auf den Tag aufmerksam geworden ist, ist beeindruckt vom Angebot.

Johanna (11) aus Emstek hat besonders das Religionsquiz gefallen. Gerade sitzt sie an dem Quiz-Stand, wo Offizialatsreferentin Stefanie Röhll Fragen zu den Weltreligionen vorbereitet hat und staunt: „Es waren schon ganz viele da. Und die meisten sind richtig gut bei dem Quiz. Messdiener kennen sich aus.“

Selbstgebackene Hostien für den Abschlussgottesdienst

Beim Hostienbacken warten Maya (12) und Lotta (11) auf ihren Einsatz und wollen die Oblaten für den Abschlussgottesdienst ausstechen, die zwei Helferinnen mit einem speziellen Waffeleisen nach und nach backen. Auch sie sind begeistert vom Tag. „Wir haben schon so viel gemacht, wir schaffen gar nicht alles.“

Zu den kreativen Ständen gehört der, an dem Ole Wichert sitzt und wo Kinder Ketten und Armbänder knüpfen können. Der 22-Jährige führt die Messdienergemeinschaft St. Vitus Löningen an und sagt: „Der Tag ist wichtig, um den Einsatz der Kinder wertzuschätzen und ihnen Dank zu sagen.“

Aufmunternder Dank von Weihbischof Theising

Zum Abschluss versammeln sich alle 850 Teilnehmer vor der Altarbühne zum Gottesdienst. Nachdem sie sich zu den Klängen der Visbeker Band „Faith and Chorus“ eingestimmt haben, zieht Weihbischof Wilfried Theising mit rund 60 Ministranten nach vorne.

Es sei wichtig gewesen, nach sechs Jahren ohne Messdienertag wieder so etwas spürbar zu machen, sagt er in seiner Predigt: „Dass wir eine riesige Gemeinschaft sind, die zusammengehört, auch wenn wir uns vielleicht noch nie gesehen haben. Wir sind eine Gemeinschaft, die einander und den Gemeinden etwas geben kann, indem sie zeigt: Wir glauben an Gott.“ Ausdrücklich dankte der Weihbischof Leitungsteams und Kindern: „Dafür, dass ihr in der schwierigen Zeit der Pandemie dabeigeblieben seid.“

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