Ehelosigkeit katholischer Priester sei "zeitlich begrenzte Vorschrift"

Papst Franziskus schließt Abschaffung des Pflichtzölibats nicht aus

  • Papst Franziskus schließt in einem neuen Interview eine Abschaffung des Pflichtzölibats für katholische Priester nicht aus.
  • Auf die Frage des argentinischen Portals "Infobae", ob dies möglich sei, antwortete er: "Ja, ja."
  • Er verwies auf die mit Rom unierten Ostkirchen, in denen Geistliche schon jetzt problemlos heiraten dürften.

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Papst Franziskus schließt in einem neuen Interview eine Abschaffung des Pflichtzölibats für katholische Priester nicht aus. Auf die Frage des argentinischen Portals "Infobae", ob dies möglich sei, antwortete er: "Ja, ja." Er verwies auf die mit Rom unierten Ostkirchen, in denen Geistliche schon jetzt problemlos heiraten dürften.

Für denkbar halte er auch eine freiwillige Entscheidung über den Zölibat vor der Priesterweihe, so Franziskus. Es sei "kein Widerspruch, dass ein Priester heiraten kann". Die Ehelosigkeit in der westlichen Kirche halte er für "eine zeitlich begrenzte Vorschrift", die - anders als die Weihe - keinen ewigen Charakter habe.

Papst rechnet ohne Zölibat nicht mit Ansturm neuer Priester

Als geeignetes Mittel gegen den vielerorts herrschenden Priestermangel sieht der Papst eine Freistellung vom Zölibat indes nicht. Auf die Frage, ob sich dann mehr Männer für den Beruf entscheiden würden, antwortete er: "Das glaube ich nicht."

Am Donnerstag hatte der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland einen Beschluss gefasst, wonach der Papst gebeten werden soll, den Pflichtzölibat zu überprüfen.

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