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Am Mittwoch beginnt der 101. Katholikentag in Münster. Zu dem fünftägigen Treffen, das zum vierten Mal in der Geschichte der Katholikentage in Münster ausgerichtet wird, werden 50.000 Dauerteilnehmer aus ganz Deutschland und weitere 20.000 Tagesgäste aus dem Umland erwartet.
Der Katholikentag wird offiziell um 17.45 Uhr auf dem Domplatz eröffnet. Dabei wird der Münsteraner Thomas Sternberg als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) die Gäste begrüßen. Das ZdK ist Veranstalter der Katholikentage.
Übertragung im Fernsehen
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet werden sprechen. Zudem werden Bischof Felix Genn und Notburga Heveling, Vorsitzende des Diözesankomitees der Katholiken, für das Gastgeber-Bistum die Menschen willkommen heißen - und für gewöhnlich wird auch Papst Franziskus einige Worte an die Besucher richten; beim Katholikentag 2016 geschah das per Video. Bereits um 16.45 Uhr startet ein Vorprogramm mit viel Musik und Interviews.
Die Eröffnungsfeier wird live im WDR-Fernsehen übertragen. Redakteure von „Kirche-und-Leben.de“ haben zudem für die Agentur „kampanile“ ein Video produziert, das sowohl bei der Eröffnungsfeier auf dem Domplatz als auch im TV zu sehen sein wird. Darin begeben sich drei Jugendliche auf die Suche nach Frieden. Sie passieren prägnante Orte in Münster und ziehen auf ihrer Suche immer mehr Menschen mit.
„Abend der Begegnung“
Anschließend beginnt der „Abend der Begegnung“, bei dem sich die Regionen des Bistums Münster auf verschiedenen Plätzen der Altstadt auch kulinarisch vorstellen: die Stadt Münster auf dem Domplatz, der Niederrhein an der Petrikirche (Jesuitengang, nahe Domplatz), das Oldenburg Land am Überwasserkirchplatz, die Kreise Steinfurt/Warendorf auf dem „Platz des Westfälischen Friedens“ im Rathausinnenhof, das Ruhrgebiet an der Dominikanerkirche und das Westmünsterland auf dem Lambertikirchplatz. Der Abend endet jeweils mit einem gemeinsamen Nachtgebet.
Prominente Besucher aus der Politik
Zu einer ganzen Reihe der rund 1.000 Veranstaltungen während des Katholikentags werden auch zahlreiche Prominente erwartet. Aus der Politik etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie der kolumbianische Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos. Aus Berlin kommen die Minister Horst Seehofer (Inneres), Julia Klöckner (Landwirtschaft), Jens Spahn (Gesundheit), Monika Grütters (Kultur), Katarina Barley (Justiz), Franziska Giffey (Familie) und Hubertus Heil (Arbeit und Soziales).
Zudem werden die Ministerpräsidenten Malu Dreyer aus Rheinland-Pfalz und Winfried Kretschmann aus Baden-Württemberg erwartet. Auch der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert und Katrin Göring-Eckardt (Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Grüne) werden nach Münster kommen – sie beide halten unter anderem Bibelarbeiten. Hoch umstritten ist die Teilnahme des AfD-Politikers Volker Münz, kirchenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion seiner Partei.
Kultur und Medien
Aus Gesellschaft, Kultur und Medien haben ihr Kommen angekündigt: so etwa der Münsteraner Musiker Götz Alsmann, Gewerkschafts-Chef Frank Bsirske, Ayman Mazyek (Zentralrat der Muslime in Deutschland), Jörg Schönenborn (WDR-Fernsehdirektor), Bettina Schausten (Leiterin ZDF-Hauptstadtstudio), Kai Gniffke (Tagesschau-Chef), Kabarettist Eckart von Hirschhausen, Sängerin Leslie Clio und die „Wise-Guys“-Nachfolgeband „Alte Bekannte“.
Star-Regisseur Wim Wenders wird vorab seinen neuen Film „Papst Franziskus – ein Mann seines Wortes“ präsentieren, der erst Mitte Juni offiziell in die Kinos kommt. Und Panikrocker Udo Lindenbergs Gemälde-Zyklus „Zehn Gebote“ ist in der Liebfrauen-Überwasserkirche ausgestellt.
Kardinäle und Bischöfe
Zudem werden zahlreiche Bischöfe beim Katholikentag erwartet – allen voran der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (München), aber auch Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln), die Erzbischöfe Heiner Koch (Berlin), Stefan Heße (Hamburg) und Ludwig Schick (Bamberg) sowie die Bischöfe Franz-Josef Overbeck (Essen), Gerhard Feige (Magdeburg), Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) und andere. Aus El Salvador reist zudem Weihbischof Gregorio Rosa Chavez an, ein enger Vertrauter des 1980 in San Salvador erschossenen Erzbischofs Oscar Romero. Papst Franziskus hat Chavez 2017 überraschend zum Kardinal ernannt.
Tageskarten
Wer noch keine Karte für den Katholikentag erworben hat, kann das weiterhin bei verschiedenen Vorverkaufsstellen tun (Infos dazu finden Sie hier). Tageskarten zu 28 Euro (ermäßigt 22 Euro) sind zudem erhältlich am Hauptbahnhof (Ecke Windthorststraße/Bahnhofsvorplatz) am Dom (neben dem Paradiesportal), am Schlossplatz (Höhe Frauenstraße), in der Halle Münsterland (Eingang Große Halle, Erdgeschoss). Öffnungszeiten finden Sie hier. Abendkarten ermöglichen den Eintritt zu Veranstaltungen ab 18 Uhr und kosten 17 Euro.
Verkehr in der Stadt
Wegen der Eröffnungsfeier des Katholikentags fällt der Wochenmarkt am Mittwoch ersatzlos aus. Am Samstag jedoch findet er wie üblich statt. Parkplätze auf dem Domplatz sind gesperrt – dasselbe gilt für den Schlossplatz. Auch die Straße namens „Schlossplatz“ ist ab Donnerstag vom Neutor ungefähr bis zur Promenade gesperrt.
Es wird empfohlen, möglichst mit Öffentlichen Verkehrsmitteln nach Münster zu reisen. Innerhalb der Stadt werden zwei Shuttle-Buslinien (KT 1 und KT 2) eingerichtet, die zwischen Schlossplatz, Halle Münsterland, Domplatz und Hauptbahnhof verkehren. Sie sind von Donnerstag bis Samstag zwischen 10 und 20 Uhr im Einsatz. Viele der üblichen Buslinien werden einige Haltestellen nicht beziehungsweise mit Umleitungen anfahren können. Aktuelle Informationen über den Busverkehr in Münster während des Katholikentags finden Sie hier.
Kirche+Leben online und als Tageszeitung
„Kirche-und-Leben.de“ berichtet von morgens bis abends mit Videos, Live-Schalten und -Übertragungen, Fotostrecken und Berichten, natürlich auch auf Facebook. Außerdem produziert die Redaktion die tägliche Katholikentageszeitung „Kirche+Leben aktuell“, die von Mittwoch bis Samstag morgens an allen wichtigen Veranstaltungsorten kostenlos erhältlich ist.
Aktuelles Thema neu im Programm
Der Katholikentag lässt immer Raum für ein aktuell ins Programm genommenes Thema. In diesem Jahr wird sich eine neue Veranstaltung „Keine Toleranz gegen Intoleranz“ mit dem Thema Antisemitismus beschäftigen. Darüber diskutieren Abraham Lehrer (Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland), Wolfgang Benz (Historiker und Antisemitismusforscher), Bischof Ulrich Neymeyr (Experte der Deutschen Bischofskonferenz für den Dialog mit den Juden), Awa Yavari (Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt) und Henriette Reker (Kölner Oberbürgermeisterin). Das Podium findet am Freitag, 11. Mai, von 11 bis 12.30 Uhr im Hörsaalgebäude der Universität H1, Schlossplatz, statt.