UPDATE: Bistum Münster verlängert Anmeldefrist

Weltjugendtag: 7.000 aus Deutschland dabei – deutlicher Rückgang

  • Mehr als 400.000 junge Menschen werden zum katholischen Weltjugendtag Anfang August in Lissabon erwartet, darunter etwa 7.000 aus Deutschland.
  • Das sind deutlich weniger als bei früheren Weltjugendtagen.
  • Mögliche Gründe dafür seien die Corona-Pandemie und die Kirchenkrise, sagte Jugendbischof Johannes Wübbe.

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Mehr als 400.000 junge Menschen werden zum katholischen Weltjugendtag Anfang August in Lissabon erwartet, darunter etwa 7.000 aus Deutschland. Das sind deutlich weniger als bei früheren Weltjugendtagen. Mögliche Gründe dafür seien die Corona-Pandemie und die Kirchenkrise, sagte der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Wübbe. Er gehe davon aus, "dass die Situation in der Kirche auch an Jugendlichen nicht ganz spurlos vorübergeht und sich auch einige davon zurückgezogen haben".

Ein Schwerpunkt der Großveranstaltung mit Papst Franziskus seien die Themen Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung, sagte Weihbischof Wübbe bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischofskonferenz. "Auch unsere jungen Menschen aus Deutschland sind sich ihrer Verantwortung bewusst. So nehmen beispielsweise viele der Gruppen eine lange, mehrtägige und beschwerliche Busfahrt auf sich, um nicht mit dem Flugzeug anreisen zu müssen."

Deutsches Pilgerzentrum geplant

Der Weltjugendtag findet vom 1. bis 6. August in der portugiesischen Hauptstadt statt, wegen Corona ein Jahr später als zunächst geplant. Zusätzlich zum allgemeinen Programm ist ein zentral gelegenes deutsches Pilgerzentrum geplant.

Angesichts des Ukraine-Kriegs setze der Weltjugendtag ein "wichtiges Zeichen des Friedens und der offenen Verständigung zwischen den Nationen", sagte der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers. Jugendliche könnten in Lissabon eine positive "Erfahrung von Weltkirche" machen und eine Gemeinschaft im Glauben erleben.

Timmerevers: Es wird auch um Kirchen-Reformen gehen

Es werde auch um innerkirchliche Reformen gehen: "Institutionelle Missstände, Anfragen und der Wunsch nach Veränderungen werden auch durch einen Weltjugendtag nicht ausgeräumt oder überdeckt. Im Gegenteil: Sie haben auch dort ihren Platz und müssen diesen dort auch haben."

Papst Johannes Paul II. hatte die Weltjugendtage 1985 ins Leben gerufen. Seitdem finden sie alle zwei bis drei Jahre statt, zuletzt 2019 in Panama (700.000 Teilnehmende) und 2016 in Krakau in Polen (3,5 Millionen). In Deutschland fand der Weltjugendtag bisher einmalig 2005 in Köln statt.

Anmeldungen
Die Anmeldefrist für Gruppen und Einzelpersonen aus beiden Teilen des Bistums Münster ist bis zum 2. April verlängert worden. Sie können über den Reiseveranstalter Emmaus-Reisen buchen. Das Mindestalter liegt bei 16 Jahren. Minderjährige benötigen eine erwachsene Begleitperson.

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