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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordert eine direkte Beteiligung von Laien an Weltsynoden. Die Bischöfe fordern sie auf, die im Vorfeld übliche Rückmeldung nach Rom zu Inhalten der im Oktober beginnenden Weltsynode gemeinsam mit Laien zu unterschreiben. In der Delegation, die die Bischöfe mit nach Rom nähmen, sollten schon jetzt Frauen und Männer Rede- und Stimmrecht haben.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordert eine direkte Beteiligung von Laien an Weltsynoden. Dies müsse ein Ziel kirchlicher Reformen sein, erklärte der Hauptausschuss des höchsten repräsentativen Gremiums der katholischen Laien im Freitag in Bonn.
Im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien. Mit einer im Oktober beginnenden Weltsynode will Papst Franziskus die Kirche umgestalten. Der zweijährige Prozess soll im Oktober 2023 in eine Bischofssynode münden. Hier haben Laien üblicherweise kein Stimmrecht. In mehreren Ländern gibt es bereits nationale Dialoge zur Zukunft der Kirche. In Deutschland läuft dieser von den deutschen Bischöfen und dem ZdK initiierte Gesprächsprozess seit 2019 unter dem Namen Synodaler Weg.
Sternberg: Laien-Beteiligung muss weitergehen
"Die deutschen Bischöfe sollten schon jetzt erklären, dass sie bei der Zusammenstellung ihrer Delegation für die anstehende Weltbischofssynode an die Erfahrungen im deutschen Synodalen Weg anknüpfen", sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg. "Es geht darum, wie man zu einer wirklich synodalen Kirche kommt."
Die bis zur Bischofssynode angekündigte Konsultation von Frauen und Männern an der Basis sei gut, allerdings müsse die Beteiligung der Laien weiter gehen, forderte Sternberg. "Die deutschen Bischöfe sollten zunächst das Gespräch mit ihren Diözesanräten und den Synodalen ihrer Diözese suchen. Was sie aus dem Konsultationsprozess nach Rom zurückmelden, sollten sie gemeinsam mit Laien unterschreiben." In der Delegation, die die Bischöfe mit nach Rom nähmen, sollten schon jetzt Frauen und Männer Rede- und Stimmrecht haben.
Sattler: Deutsche Delegation soll Vorbild werden
Dorothea Sattler, Theologieprofessorin aus Münster und Sprecherin des Sachbereichs "Theologie, Pastoral und Ökumene" beim ZdK, erklärte: "Papst Franziskus will eine synodale Kirche, er will Synodalität als Prinzip. Das ist im vatikanischen Dokument zur Weltsynode vom 7. September zu lesen." Es sei nur konsequent, "dass endlich auch die gemeinsame Beratung von Priestern und Laien, von Bischöfen mit engagierten Frauen und Männern in der Kirche Realität wird". Die deutschen Bischöfe könnten bei der anstehenden Weltsynode durch die Zusammensetzung ihrer Delegation zum Vorbild in der Weltkirche werden.
Sternberg appellierte an die bevorstehende Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda, sich im Blick auf die Weltsynode an die guten Erfahrungen auf dem deutschen Synodalen Weg zu erinnern. "Es wäre ein Rückfall hinter die erreichte Gemeinsamkeit zwischen Bischöfen und Laien, wenn diese Erfahrungen nicht auch in die Beratungen in Rom einfließen würden."
Die Herbstvollversammlung der Bischöfe findet vom 20. bis 23. September statt. Kurz darauf folgt vom 30. September bis zum 2. Oktober die zweite Synodalversammlung in Frankfurt. Die Synodalversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium des Synodalen Wegs.