Anzeige
Corona-Zeit, schwere Zeit: die einen völlig isoliert, andere zum Nichtstun verdammt, die nächsten Leute im Dauerstress. Wie kommen sie mit dieser Situation klar? Was ist schwer, was macht die Sache leichter? „Kirche-und-Leben.de“ ruft bei Menschen im Bistum Münster an und fragt: Wie geht’s denn? Heute: Gisela Holstiege (53) aus Münster-Albachten. Die Mutter dreier erwachsener Kinder arbeitet für einen ambulanten Pflegedienst der Caritas.
Wie geht’s denn, Frau Holstiege?
Eigentlich ganz gut, ich habe gerade Urlaub. Zwar können wir nicht wegfahren, aber dann machen wir es uns zuhause gemütlich. Ich habe Zeit für Dinge, zu denen man sonst nicht so kommt, zum Beispiel Patchwork und Lesen.
Was ist gerade Ihre größte Herausforderung?
Gisela Holstiege. | Foto: privat
Corona prägt meinen Alltag in der ambulanten Pflege sehr stark – das Arbeiten mit Maske, die Schutzmaßnahmen. Manchmal können mich die Menschen, zu denen ich komme, durch die Maske nur schlecht verstehen, weil sie schwerhörig sind. Viele Ältere, die ich pflege, haben kaum noch Kontakte in der Corona-Zeit. Ich versuche auch, ihnen Ängste zu nehmen.
Wie schaffen Sie es, durch diese Zeit zu kommen?
Mein Mann und meine Familie fangen mich auf, auch Freunde geben mir Kraft. Da wir uns nicht wie gewohnt treffen können, geht das per Telefon, per Whatsapp oder mal bei Spaziergängen – natürlich mit Abstand. Auch meine Kolleginnen und Kollegen sind mir eine Stütze, wir besprechen uns gerade vor allem telefonisch.
Was haben Sie sich für die Zeit nach Corona vorgenommen?
Wir haben einen Sommerurlaub an der Nordsee gebucht. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diese Zeit mit weniger Einschränkungen und unbeschwerter verbringen könnten als heute. Vielleicht mit ein paar mehr Leuten oder sogar ohne Mundschutz.
Gibt es eine Lebensweisheit, die Ihnen Mut macht und die vielleicht auch anderen helfen kann?
Ich habe Glück gehabt und bin als Pflegekraft schon gegen Corona geimpft worden. Ich kann nur jedem zur Impfung raten – ein kleiner Piks für die Rückkehr in unser „altes“ Leben.