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Die katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen lehnen vorgezogene Corona-Impfungen von Seelsorgern ab. "Der normale Seelsorger ist dann dran, wenn die Ständige Impfkommission das vorgesehen hat", sagte der Leiter des Katholischen Büros Nordrhein-Westfalen, Antonius Hamers, am Freitag dem Kölner Online-Portal domradio.de. "Wir haben ganz bewusst davon abgesehen, eine Forderung aufzustellen, dass alle Seelsorger vorzeitig geimpft werden."
Die Kirche hat laut Hamers die Landesregierung aber gebeten, Personal in der Sonderseelsorge dann zu impfen, wenn auch die jeweilige Berufsgruppe an der Reihe sei: also die Krankenhausseelsorger mit dem Klinikpersonal, die Polizeiseelsorger mit den Beamten und die Notfallseelsorger mit den Rettungskräften. "Wir müssen sehr aufpassen, dass wir nicht zum Wertungswiderspruch kommen - nach dem Motto: Für die Seelsorger fordern wir etwas Besonderes ein, während die anderen Berufsgruppen aus dem Blick geraten", sagte Hamers.
Augsburger Bischof als "Impfdrängler" kritisiert
Mit Blick auf überzählige Impfdosen sagte der Geistliche, dass die für das Impfen Verantwortlichen sehr auf die festgelegte Reihenfolge der Ständigen Impfkommission achten müssten. Der Augsburger Bischof Bertram Meier (60) und sein Generalvikar Harald Heinrich (53) hatten sich vergangene Woche in einer Caritas-Einrichtung bereits gegen Covid-19 impfen lassen und waren dafür als "Impfdrängler" kritisiert worden. Das Bistum erklärte, dass kurzfristig überzähliger Impfstoff vorhanden gewesen sei. Meier und Heinrich seien zudem regelmäßig als Seelsorger in Pflegeeinrichtungen und daher als Personal anzusehen.
Laut einer Umfrage in allen 27 katholischen Bistümern ist von den amtierenden Bischöfen außer Bischof Meier nur der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe (54) bereits gegen Covid-19 geimpft. Dieser habe die Impfung erhalten, weil er als ehrenamtlicher Helfer mit einem mobilen Impfteam unterwegs sei.
