Kolping im Bistum Münster und Caritas in NRW für andere Reihenfolge

Frühere Impfung für Lehrer, Kita- und Kinderheim-Personal gefordert

  • Das Kolpingwerk im Bistum Münster teilt Forderungen, Lehrkräfte und Kita-Personal früher als bisher geplant gegen das Corona-Virus zu impfen.
  • Es sei „unverantwortlich“, Lehrende und Erziehende quasi schutzlos arbeiten zu lassen.
  • Die Caritas mahnt schnellere Impfungen auch für die Menschen in Kinderheimen an.

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Das Kolpingwerk im Bistum Münster teilt Forderungen, Lehrkräfte und Kita-Personal früher als bisher geplant gegen das Corona-Virus zu impfen. Mittlerweile sei erwiesen, dass Kinder am Infektionsgeschehen beteiligt sind: „Darum halten wir es für unverantwortlich, die Menschen, die sich um die Bildung und Betreuung unserer Kinder kümmern, quasi schutzlos ‚in die Arena‘ zu lassen“, sagt Iris Fahnenbrauck vom Kolping-Diözesanvorstand nach Verbandsangaben.

Eltern und Kinder seien dringend darauf angewiesen, dass es wieder einen geregelten und sicheren Betrieb in Kitas und Schulen gibt, so Fahnenbrauck. Nach ihren Worten sind einige Kitas zu drei Vierteln belegt – trotz des Appells, Kinder möglichst daheim zu betreuen.

 

Warum die Reihenfolge geändert werden könnte

 

Rufe nach Änderung der geplanten Impfreihenfolge werden laut, weil nicht alle Impfstoffe bei allen Altersgruppen gleich wirksam sind. Lehrkräfte und Kita-Personal seien systemrelevante Personengruppen, erinnert die Kolping-Vertreterin.

Um das Infektionsrisiko weiter zu senken, mahnt sie zudem die Betreuung der Kinder in kleineren Gruppen an. In der Schule könne das durch Wechselunterricht erfolgen.

 

Im Kinderheim Arbeit mit Abstand „nicht möglich“

 

Derweil fordert die Caritas in Nordrhein-Westfalen regelmäßige Corona-Test und frühere Impfungen auch in der Kinder- und Jugendhilfe. „Die Erzieherinnen und Erzieher leisten täglich intensive Beziehungsarbeit, pädagogische Betreuung und alltägliche Versorgung von oft traumatisierten Kindern und Jugendlichen“, heißt es in einem Positionspapier. Das sei mit Abstand nicht möglich. Anders als Schulen seien Kinderheime und ambulante Hilfen zur Erziehung nicht geschlossen.

Die Fachkräfte müssten „genauso kostenlose PCR-Testungen erhalten wie Lehrer und Kita-Mitarbeitende“, sagt der Sprecher der NRW-Caritasdirektoren, Heinz-Josef Kessmann aus Münster. Die Caritas fordert zudem, die Berufsgruppe bei den Corona-Impfungen in die Stufe 3 einzuordnen.

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