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Die bereits profanierte Herz-Jesu-Kirche wird voraussichtlich in den kommenden Monaten abgerissen, weil der geplante Umbau zu einem Hospiz zu kostspielig wird. Das soll nun an anderer Stelle errichtet werden.
Der geplante Umbau der Herz-Jesu-Kirche in Bocholt zu einem Hospiz wird aufgegeben. Favorisiert werden ein Abriss des früheren Gotteshauses und ein Neubau des Hospizes auf dem freiwerdenden Gelände. „Wir haben Architekten und Bauexperten gefragt und kommen zu dem Schluss, dass ein Umbau zu teuer ist“, sagte Heinrich Grunden, Vorsitzender Omega- Hospizstiftung in Bocholt, bei der Vorstellung der ersten Baupläne.
In Gesprächen mit der Stadtverwaltung und den politischen Parteien habe man bereits Zustimmung für einen Neubau erhalten, informierte Grunden und hob die Vorteile des Standorts Herz-Jesu-Kirche hervor: Die zentrale Lage in einem Wohngebiet, die unmittelbare Nachbarschaft zu einer Kindertagesstätte, einer Grundschule und dem Pfarrheim Herz Jesu seien ein guter Ort für das Hospiz, das von der Omega-Hospizstiftung und der Bischöflichen Stiftung Haus Hall getragen werden soll.
Platz für acht Hospiz-Gäste
Geplant ist ein zweigeschossiges Gebäude. Es soll über über einen Wohntrakt mit zehn Zimmern verfügen. Aufgenommen werden sollen acht Hospiz-Gäste. Zwei Zimmer sind für Angehörige reserviert. Erste Pläne für das stationäre Hospiz, das 2022 eröffnet werden soll, hat das Bocholter Architektenbüro Leson entworfen.
Das 2300 Quadratmeter große Grundstück ermöglicht einen großzügigen Bau mit einer Parkanlage. Die Nutzfläche des Gebäudes wird 800 Quadratmeter haben.
Kosten werden errechnet
Zahlen über die Kosten möchten die Träger noch nicht nennen. „Erst wenn alle Genehmigungen vorliegen, können wir Kostenschätzungen ermitteln“, sagte Grunden und verriet aber doch, dass man mit Baukosten von 3000 bis 4000 Euro pro Quadratmeter rechne. Somit liegen die Baukosten zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Euro.
„Für uns ist zunächst wichtig, für die Gäste im Hospiz ein gutes Wohnumfeld mit bestmöglicher Betreuung zu schaffen“, sagte Thomas Bröcheler, Geschäftsführer der Bischöflichen Stiftung Haus Hall.
Viele Gemeindemitglieder traurig
Dass das 1960 errichtete Kirchengebäude abgerissen wird, sei nicht beabsichtigt gewesen und stimme viele Gemeindemitglieder traurig, sagte Dechant Rafael van Straelen, Pfarrer der Liebfrauen-Pfarrei. Es gebe aber eine hohe Akzeptanz für das neue stationäre Hospiz.