Anzeige
Faire regionale Lieferbeziehungen in Deutschland und weltweit mahnt die Katholische Landvolkbewegung im Bistum Münster (KLB) an. Erzeuger, Verarbeiter und Handel sollten „langfristige Verbindungen eingehen, die glaubwürdig nachhaltige Landwirtschaft möglich machen“, erklärt Johannes Krebber vom KLB-Diözesanvorstand nach Verbandsangaben.
Die KLB möchte regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen stärken: „Aktuell scheitern zu viele gute Ansätze am Mangel an Betrieben, die regionale Produkte verarbeiten“, so Krebber. Gebe es aber eine entsprechende Infrastruktur, würden regionale Produkte bezahlbar.
Fairness auch auf Märkten der Einen Welt
Zu Discounterpreisen sollten heimische Produkte nach Ansicht der KLB aber nicht angeboten werden. Das biete „für nachhaltige regionale Lieferbeziehungen keine Perspektive“.
Fairness fordert die Bistums-KLB auch auf den Märkten der Einen Welt. Ehe Länder Nahrungsmittel exportieren, solle die Ernährung der eigenen Bevölkerung gesichert sein. Zudem dürften Lebensmittel-Importe nicht den Aufbau und die Funktion lokaler Märkte stören, betont die KLB-Diözesanvorsitzende Margret Schemmer.
Für industrielles Lieferkettengesetz
Mit Blick auf industrielle Beziehungen erklärt die KLB im Bistum Münster zudem, sie unterstütze Forderungen nach einem Lieferkettengesetz. Dies soll deutsche und in Deutschland tätige Unternehmen ab einer gewissen Größe verpflichten, Sozial- und Umweltstandards entlang der gesamten Wertschöpfungskette einzuhalten – also auch bei Zulieferern in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Ein Gesetzvorhaben des Entwicklungs- und des Arbeitsministeriums scheitert bisher am Widerstand des Wirtschaftsministeriums und von Industrieverbänden. Die Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung gehen allerdings weiter.